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Kommentar: Bayern steuert sehenden Auges in die Schulkrise

Kommentar

Bayern steuert sehenden Auges in die Schulkrise

Sarah Ritschel
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    Lehrkräfte fehlen an Bayerns Schulen.
    Lehrkräfte fehlen an Bayerns Schulen. Foto: Marcel Kusch, dpa (Symbolbild)

    Bayerns Schulen stehen magere Jahre bevor. Die einen sind längst mittendrin in der Mangelverwaltung, andere – Gymnasien etwa – werden erst Mitte des Jahrzehnts von großen Personallücken mit all ihren Folgen betroffen sein. Wer Jahr für Jahr die Prognosen des Kultusministeriums liest, weiß das. Trotzdem schlittern die Schulen sehenden Auges in die Krise. Die Schulleitungen vor Ort können nichts dafür – und nichts dagegen tun.

    Lehrkräfte zweiter Klasse? Beschäftigte an Grund- und Mittelschulen werden schlechter bezahlt

    Denn die Lösungen müssen von der Regierung kommen. Das fängt bei den Gehältern an, dem ewigen Konflikt. Grund- und Mittelschulen sind Schulen zweiter Klasse – jedenfalls mit Blick auf die Bezahlung derer, die dort unterrichten. Die Lehrkräfte haben am Ende des Monats weit weniger auf dem Konto als Kolleginnen und Kollegen an den höheren Schularten.

    Ja, sie verdienen trotzdem gut. Doch wenn man die Gehälter nicht angleicht, werden sich potenzielle neue Lehrkräfte immer fragen: Tue ich mir das an, einen Beruf mit so viel pädagogischer Verantwortung – und so viel weniger Geld? Kultusminister Piazolo von den Freien Wählern will gleiche Gehälter für alle. Doch gegen die CSU kommt er nicht an. Apropos war der Lehrermangel sehr deutlich vorherzusehen. Gegengesteuert wurde kaum.

    Reform von Studiengang für Lehrerinnen und Lehrer in Bayern ist dringend nötig

    Ein weiterer Baustein gegen die Lehrerlücke ist eine Reform des Studiums. Aktuell schreiben sich Studienanfänger fix für eine Schulart ein. Die hohe Abbrecherquote beweist: Viele bereuen ihre Entscheidung. Besser wäre es, könnten sie in alle Schularten hineinschnuppern, Praxiserfahrung sammeln, sich später festlegen.

    Natürlich würde ein solcher Umbau der Ausbildung Jahre dauern. Die Folgen einer schlechteren Schulbildung aber wirken sich jahrzehntelang aus.

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