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Kommentar: Schulzes Solo bei den bayerischen Grünen wird kein Selbstläufer

Kommentar

Schulzes Solo bei den bayerischen Grünen wird kein Selbstläufer

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    Die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Schulze.
    Die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Schulze. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    "Sie kennen mich." Angela Merkels zweitberühmtesten Satz wollte sie schon immer mal verwenden, sagte Katharina Schulze, ehe sie es am Mittwoch dann tat. Das wiederum sagt einiges aus über das Selbstbewusstsein der starken Frau bei Bayerns Grünen. Ohne zu zögern, hat sie die Chance ergriffen, die sich mit Ludwig Hartmanns Abschied ergab. Die Zeichen standen auf Veränderung, und die geschrumpfte Fraktion der Grünen im Landtag hat reagiert. Doppelspitze ade, nun heißt es "Solo für Schulze". Dieses wird allerdings alles andere als ein Selbstläufer.

    Die Partei hat das Ziel einer Regierungsbeteiligung in Bayern verfehlt und ist im neuen Landtag nur noch viertstärkste Kraft hinter CSU, FW und AfD. Sie wurde mit abgestraft für die Darbietungen der Berliner Ampelregierung und von Söder und Aiwanger erfolgreich als ideologiegetriebene Großstädter-Partei abgestempelt. Die CSU schlägt deshalb genau wieder in diese Kerbe, wenn sie sagt, unter Schulze würden die Grünen weiter nach links rücken.

    Die rhetorisch geschickte Katharina Schulze wird sich zu wehren wissen. Es ist ihr ohne Weiteres zuzutrauen, die Grünen in der Wahrnehmung wieder als Oppositionskraft Nummer eins zu positionieren. Ob daraus je mehr wird? Das politische Geschäft ist schnelllebig, und die Nagelprobe kommt erst in einigen Jahren. Dann wird sich zeigen, ob Schulze auch Angela Merkels berühmtesten Satz in den Mund nehmen kann: "Wir schaffen das." 

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