Wer plant, sich ein paar Echsen ins Haus zu holen, muss oft Kritik ertragen. „Das ist doch nicht artgerecht“, heißt es empört, die Tiere würden nicht in ein Terrarium gehören. Fakt ist, wer sich Reptilien zulegt, sollte sich erst einmal gründlich einlesen – und mitunter teuer einkaufen. Temperatur und Luftfeuchtigkeit des Terrariums wollen stimmen, dazu eine richtige Ernährung und natürlich entsprechend Platz. Nicht zuletzt die hohe Lebenserwartung mancher Arten sollte vor dem Kauf bedacht werden. Pauschal von Tierquälerei zu sprechen, wird den bemühten Halterinnen und Haltern aber nicht gerecht.
Da sollte vorher mal im eigenen Kaninchenkäfig gekehrt werden. Auch die Haltung von Vögeln und Meerschweinchen hat mit Artgerechtigkeit mitunter wenig zu tun. Und man könnte sich auch fragen, wie tierfreundlich es ist, einen Hund acht Stunden unter den Bürotisch zu setzen. Dass es unter den Reptilienhaltern Menschen gibt, die Tiere unter unwürdigen Bedingungen halten, stimmt natürlich. Die gibt es allerdings überall. Am Ende ist es eine Frage der (richtigen) Haltung – und einer gründlichen Aufklärung vor dem Kauf, was einen erwartet.
Reptilien als Haustiere halten: Frage nach artgerechter Haltung beschäftigt
Dazu gehört übrigens auch, zu akzeptieren, dass manche Tiere im Haus nicht glücklich werden. Wilde Tiere haben eine andere Natur als ihre mitunter ähnlichen Haustierarten – Füchse gehen nicht gern an der Leine, Wildkatzen nicht gern aufs Katzenklo. Wer ein solches Tier in eine Koexistenz mit sich selbst zwingt, anstatt sich ein bedürftiges aus dem Tierheim oder einer Auffangstation zu holen, der handelt egoistisch und nicht im Sinne des Tieres.
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