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Kommentar: Prävention von Geschlechtskrankheiten: Sexualkundeunterricht reicht nicht

Kommentar

Prävention von Geschlechtskrankheiten: Sexualkundeunterricht reicht nicht

Jonathan Lindenmaier
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    Prävention von Geschlechtskrankheiten: Sexualkundeunterricht reicht nicht
    Prävention von Geschlechtskrankheiten: Sexualkundeunterricht reicht nicht Foto: Peter Endig, dpa

    Der Kampf gegen HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten war einmal omnipräsent auf deutschen Radio- und TV-Kanälen. "Tina, wat kosten die Kondome", brüllte die Komikerin Hella von Sinnen als weißhaarige Kassiererin durch ihren Supermarkt und hinein in die Wohnzimmer der Republik. 1989 war das. Heute dagegen scheinen die Krankheiten im kollektiven Bewusstsein eine geringe Rolle zu spielen – und das macht sich in den Zahlen bemerkbar.

    Immer mehr Menschen haben sich in den vergangenen Jahren mit sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert. Besonders in Bayern steigt die Zahl der Diagnosen. Das ist vor allem eine Folge mangelnder Aufklärung, warnen Medizinerinnen und Mediziner.

    Vor allem Menschen über 40 wissen wenig über die Verbreitung der Krankheiten

    Die Politik schiebt das Problem gerne auf die Schulen und den Sexualkunde-Unterricht. Ganz falsch ist das nicht. Die Aufklärung im Unterricht spielt eine bedeutende Rolle in der Prävention. Der Impuls greift aber zu kurz.

    Denn Studien zeigen: Es sind vor allem Menschen über 40 und älter, die wenig über die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten wissen – und sich schwertun, darüber zu sprechen. Es sind diese Generationen, an die sich Aufklärungskampagnen zuvorderst richten müssen. Ein Job, für den man sich Tinas kreischende Kollegin zurückwünscht. Damals jedenfalls ging die Zahl der Infektionen zurück.

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