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Kommentar: Nein zur Vier-Tage-Woche für Schulkinder

Kommentar

Nein zur Vier-Tage-Woche für Schulkinder

Sarah Ritschel
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    Schule dauert laut Gesetz von Montag bis Freitag.
    Schule dauert laut Gesetz von Montag bis Freitag. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Es war eine Verzweiflungstat, als eine Rektorin in Niedersachsen die Vier-Tage-Woche für ihre Schülerinnen und Schüler ankündigte. Man kann es auch als Hilferuf deuten an Schulämter und Politik: "Hier brennt es, macht etwas!" Denn in Niedersachsen müssen immer weniger Lehrkräfte immer mehr Unterricht auffangen. Das ist nicht nur dort so, sondern auch in Bayern.

    Dass der Freistaat der Vier-Tage-Woche für Schüler eine klare Absage erteilt, ist trotz Lehrkräftemangel richtig. Jede Stunde, die vertreten wird, ist besser als eine ersatzlos gestrichene; selbst wenn sie daraus besteht, dass eine Mitarbeiterin der Mittagsbetreuung die Kinder beim Ausfüllen eines Arbeitsblatts unterstützt oder Schülerinnen und Schüler in zusammengelegten Klassen einen pädagogisch sinnvollen Film schauen.

    Es dauert Jahre, bis fertig ausgebildete Lehrkräfte nachrücken

    Bis wieder genügend fertig ausgebildete Lehrkräfte von den Hochschulen kommen – und das dauert Jahre –, wird es dennoch ohne Aushilfskräfte nicht gehen. Erfahrene Lehrer können schließlich nicht endlos alles schultern. Das Kultusministerium in Bayern wirbt mit einer Werbekampagne um Quereinsteiger, auch Studierende und Pensionäre springen bereits ein.

    Was noch helfen könnte: Schulen kreative Lösungen erlauben. Hier lohnt sich dann doch ein Blick nach Niedersachsen: An einer Gesamtschule dort übernehmen Eltern freiwillig zwei Schulstunden pro Woche. Musikschulen, Sportvereine und andere Ehrenamtliche könnten einbezogen werden. Denn wenn es brennt, muss man beim Löschen zusammenhelfen.

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