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Kommentar: Nach AfD-Erfolgen: Kümmert Euch um die Jungen!

Kommentar

Nach AfD-Erfolgen: Kümmert Euch um die Jungen!

Holger Sabinsky-Wolf
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    Ein Protestplakat während einer Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung «Der Nationalstaat zwischen Föderalismus und Europäischer Union».
    Ein Protestplakat während einer Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung «Der Nationalstaat zwischen Föderalismus und Europäischer Union». Foto: Silas Stein, dpa

    Die AfD ist in weiten Teilen eine rechtsextreme und ausländerfeindliche Partei, die die Demokratie verachtet und in ihrem Programm vorwiegend auf reaktionäre Rezepte setzt. Warum also um alles in der Welt hat sie auf einmal unter den jungen Menschen so einen Erfolg?

    Die AfD schürt die Ängste der jungen Menschen

    Die Antwort tut weh. Es liegt nämlich nicht nur daran, dass die AfD bei TikTok und anderen sozialen Medien stark ist. Es ist auch nicht einfach so, dass die Jungen plötzlich mehrheitlich rechtsradikal geworden wären. Die bittere Wahrheit ist: Viele junge Menschen wählen die Rechtsaußen-Partei aus Angst und Frust. Sie sind verunsichert durch Corona-Krise und Kriege und sorgen sich um ihre finanzielle Sicherheit. Die AfD schürt diese Ängste. Sie dramatisiert den schlechten Zustand des Landes bis hin zur Unwahrheit und gaukelt scheinbar einfache, pauschale Lösungen vor, die es nicht gibt. Dieses primitive Rezept verfängt leider, vor allem bei jungen Männern.

    Es braucht jetzt zupackenden Optimismus statt Schwarzmalerei

    Der Erfolg der AfD kann nur gestoppt werden, wenn die anderen Parteien sich endlich ernsthaft um die Jungen kümmern. Sie haben sich zu lange auf die Älteren konzentriert, weil sie sich wegen deren höheren Bevölkerungsanteils mehr Wählerpotenzial versprochen haben. Nun müssen sie rasch das Vertrauen der Unter-30-Jährigen zurückgewinnen. Mit neuen Ideen und zupackendem Optimismus statt Schwarzmalerei und Panikmache. Mit ehrlichen Antworten auf Alltagsprobleme statt billigen Versprechungen.

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