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Kommentar: Murks an der Stammstrecke, aber Hoffnung gibt es dennoch

Kommentar

Murks an der Stammstrecke, aber Hoffnung gibt es dennoch

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    Bahnchef Lutz und Ministerpräsident Söder bei der gemeinsamen Pressekonferenz.
    Bahnchef Lutz und Ministerpräsident Söder bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Foto: dpa / Sven Hoppe

    Es ist eine alte Erkenntnis: Wenn Politiker sagen, man müsse jetzt nach vorne schauen, dann ist hinten in aller Regel etwas faul. Bei dem Jahrhundertprojekt „2. S-Bahn-Stammstrecke“ ist es mit ziemlicher Sicherheit so. Zwar wird sich erfahrungsgemäß nicht restlos aufklären lassen, wer da in den vergangenen Jahren nicht verantwortungsbewusst bei der Sache war. Doch dass bei der Bahn gemurkst wurde und die Bayerische Staatsregierung als Auftraggeber nicht genau genug hingeschaut hat, das ist offensichtlich. Und auch der letzte Bundesverkehrsminister der CSU, Andreas Scheuer, hat sich allem Anschein nach nicht weiter um das für München und den gesamten südbayerischen Raum immens wichtige Verkehrsprojekt gekümmert.

    Eine Frage bleibt beim S-Bahn-Stammstrecken-Projekt offen

    Jetzt ist es, wie so oft bei großen Bauvorhaben: Es gibt kein Zurück. Ein Abbruch oder ein Baustopp, da hat Söder recht, ist keine Option. Das Projekt ist zu weit fortgeschritten. Der finanzielle Schaden für den Freistaat wäre gigantisch, eine Lösung der Verkehrsprobleme im Großraum München wäre auf unabsehbare Zeit vertagt.

    Dass die Bahn und die Staatsregierung künftig vertrauensvoller zusammenarbeiten wollen, gibt Hoffnung. Und weil Kontrolle besser ist als Vertrauen, erscheint es auch vernünftig, den Landtag aktiv einzubinden. Ein neuer Anfang wäre damit gemacht.

    Eine Frage bleibt noch offen: Der Nachweis, dass die Kostensteigerungen bei der Stammstrecke nicht zulasten wichtiger Verkehrsprojekte in anderen Regionen Bayerns gehen, konnte noch nicht geführt werden. Vielleicht sollte der Auftrag der Kontrollgruppe dahingehend erweitert werden.

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