Deutschland hat keine schier unerschöpflichen Ölquellen. Und auch nicht genügend Gas für eine sprudelnde Wirtschaft. Deutschlands wichtigster Rohstoff ist Wissen. Doch die Bildung war im internationalen Vergleich zuletzt nur noch durchschnittlich. Das ist mindestens in zweierlei Hinsicht beunruhigend: Erstens, weil ausländische Fachkräfte häufig nur dann einwandern, wenn sie auch für ihre Familien eine Perspektive sehen. Sie hängt unmittelbar mit dem Ruf zusammen, den das hiesige Bildungssystem in der Welt genießt.
Zweitens: Wenn Fachkräfte fehlen – und auch in Zukunft dringend gesucht sein werden –, ist es essenzieller denn je, dass das Land seinen Spezialisten-Nachwuchs selbst ausbildet, im lokalen Handwerk genauso wie im weltweit vernetzten IT-Sektor.
Bayerns Wirtschaftsvertretung kennt die Schullandschaft nicht nur vom Papier und Hörensagen, sie investiert Millionen in Bildungsprojekte, fördert Schulen bei der Berufsorientierung oder beim Erproben künstlicher Intelligenz im Klassenzimmer. Dass die Wirtschaft angesichts der Pisa-Ergebnisse aufschreit, sollte der Politik daher eine Warnung sein. Denn wer in der Schule schon am Lesen und einfachen Rechnen scheitert, tut sich schwerer, auf dem Arbeitsmarkt später eine Hilfe zu sein.