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Kommentar: Mit der Geburt allein sind Kind und Mutter noch nicht versorgt

Kommentar

Mit der Geburt allein sind Kind und Mutter noch nicht versorgt

Dominik Durner
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    Kinderkliniken sind in der Region noch rarer gesät als Geburtsstationen.
    Kinderkliniken sind in der Region noch rarer gesät als Geburtsstationen. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Will man bei der Geburt auf Nummer sicher gehen, sind die Wege nicht erst mit dem Stationensterben der geburtshilflichen Abteilungen in der Region für Eltern weiter und länger geworden. Die Akutversorgung etwa bei Frühgeburten ist seit jeher in zentralen, größeren Kliniken organisiert. Weil kleinere Kliniken – vor allem im Ländlichen – das oft nicht anbieten können, müssen werdende Eltern deshalb abwägen.

    Strukturreform mit Blick auf den ländlichen Raum jetzt oder nie

    Im Idealfall ist da auf der einen Seite das Familiäre der kleinen Klinik, das "Wohlfühlen" in der Eins-zu-Eins-Betreuung durch die Hebamme, die Wohnortnähe. Auf der anderen Seite schwebt dort die Frage, was passiert, wenn es Mutter oder Kind nicht gut geht: Kommt in Nördlingen unter Komplikationen ein Kind zur Welt, befände sich die nächste Kinderklinik entweder in Aalen, Fahrtweg 45 Minuten, oder in Augsburg, Fahrtweg knapp unter einer Stunde. Im schlimmsten Fall müssen Mutter und Kind also in zwei verschiedenen Kliniken versorgt werden.

    Jede fünfte Mutter nimmt die Geburt als traumatisch wahr, dann noch eine Dreiviertelstunde vom eigenen Kind entfernt zu regenerieren, ist nicht zumutbar. Im Zuge der Krankenhausreform muss der Blick also dringend auch auf die medizinische Versorgung auf dem Land gerichtet werden, auf den Erhalt der Geburtsstationen und die Finanzierung von ländlichen Notfall- und Akutzentren. Im Freistaat Bayern leben auf dem Land schließlich weit mehr als die Hälfte aller Menschen.

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