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Kommentar: Migrationspolitik der Union: Kirche darf auch politisch sein

Kommentar

Migrationspolitik der Union: Kirche darf auch politisch sein

Daniel Wirsching
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    Welche Bedeutung kommt dem „C“ für „christlich“ in CDU und CSU eigentlich noch zu? Kirchenvertreter kritisieren den harten Kurs der Union in der Migrationspolitik.
    Welche Bedeutung kommt dem „C“ für „christlich“ in CDU und CSU eigentlich noch zu? Kirchenvertreter kritisieren den harten Kurs der Union in der Migrationspolitik. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Es brodelt in der Gesellschaft. Und in der katholischen Kirche grummelt es: Wie politisch darf/soll/muss sie sein? Und: Welche Bedeutung kommt dem „C“ für „christlich“ in CDU und CSU eigentlich noch zu? Das sind keine neuen Fragen, doch angesichts der verschärften Migrationspolitik der Union brechen sie mit Macht auf. Erst recht vor dem Hintergrund des Bekenntnisses der katholischen Bischöfe aus dem vergangenen Jahr, sich von der AfD abzugrenzen – auch kirchenintern. Jener AfD, die Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz am Mittwoch eine Mehrheit beschaffte.

    Es braucht gerade Stimmen, die (Mit-)Menschlichkeit und echte Lösungen anmahnen

    Das Meinungsbild dazu ist kirchenintern zwar nicht so einheitlich, wie es nach der Stellungnahme des Katholischen Büros in Berlin, in dem die Merz-Union schonungslos kritisiert wurde, zunächst aussah. Sie war nicht mit den Bischöfen abgestimmt. Dennoch sind aus der katholischen Kirche – und aus der evangelischen – derzeit starke und zugleich abwägende Stimmen zu hören. Und hier sprechen keine Parteipolitiker, auch wenn sie zur Parteipolitik sprechen, sondern Christen. Wie der Erdinger Pfarrer, der sich traute, der AfD den Spiegel vorzuhalten – und dafür angezeigt wurde.

    In diesen Zeiten braucht die Gesellschaft solche Stimmen: Stimmen, die mit Verweis auf christliche Werte und auf dem Fundament christlicher Glaubensgewissheiten in aufgeheizten Debatten (Mit-)Menschlichkeit und echte Lösungen anmahnen. In diesem Sinne und auf diese Weise darf, ja muss Kirche politisch sein.

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    4 Kommentare
    Wolfgang Boeldt

    Natürlich.=:) Es gabe auch Zeiten, vielleicht gibt es sie heute noch, wo der Pfarrer von der Kanzel sagte, wen man auf dem Wahlzettel ankreuzen sollte.... . M.e. sollte sich die Kirche aus der Politik raushalten.

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    Wolfgang Steger

    Wenn sich Herr Merz die Wahlen nicht abwarten kann und sich die Mehrheit für seine Absichten mit einer menschenverachtenden Partei sichert, warum sollen die Kirchen dazu schweigen?

    Richard Merk

    Oh Mann, bei den Kirchenleuten geht es um Glauben, um Menschenwürde und um das unsäglich "C" bei CDU/CSU. Die Kirche kritisiert lediglich und das völlig zurecht die Vorgehensweise von einigen Politikern. Dies hätten die Kirchen schon vor 85 Jahren besser machen müssen um die Bürger zu schützen. Es ist nie zu spät.

    Franz Xanter

    Ich erinnere nur an die bisherigen Missbrauchsfälle in der Kirche. Hübsche Berechtigung "um die Bürger zu schützen", nicht wahr?

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