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Kommentar: Maskendeals im Angesicht des Todes

Kommentar

Maskendeals im Angesicht des Todes

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    Maskendeals im Angesicht des Todes
    Maskendeals im Angesicht des Todes Foto: Marijan Murat, dpa

    Es werden Fragen offen bleiben. Der schlimmste Verdacht aber, dass Mitglieder der Staatsregierung es irgendwelchen CSU-Amigos oder befreundeten Geschäftsleuten bewusst ermöglicht hätten, mit unsauberen Maskengeschäften Kasse zu machen, konnte im Untersuchungsausschuss des Landtags in keiner Weise untermauert werden.

    Die bayerische Regierung war völlig unvorbereitet auf die Pandemie

    Das bedeutet freilich nicht, dass in den chaotischen ersten Wochen der Corona-Pandemie keine Fehler gemacht wurden. Das Gesundheitsministerium, seine nachgeordneten Behörden und die übrige Staatsverwaltung waren auf eine derart herausfordernde Situation schlicht nicht vorbereitet. Mit der Beschaffung von Masken oder medizinischer Schutzausrüstung in solchen Mengen waren sie zuvor nie befasst.

    Sie kannten weder den Markt, noch kannten sie die Akteure. Sie fingen, als Lastwagen mit Corona-Toten durch das italienische Bergamo rollten, quasi von Null an. Ihre Entscheidungen fielen im wahren Sinn des Wortes im Angesicht des Todes. Findige Geschäftsleute und leider auch einige namhafte CSU-Abgeordnete nutzten diese Situation für sich schamlos aus.

    CSU und Freie Wähler empfingen den Untersuchungsausschuss als unnötig

    Wenn CSU und Freie Wähler die Auffassung vertreten, dass der Untersuchungsausschuss deshalb überflüssig sei, liegen sie allerdings daneben. Die Abgeordneten in dem Ausschuss haben Kärrnerarbeit geleistet, um die Schwachstellen im System offen zu legen und aufzuzeigen, wie der Staat sich ausnutzen ließ. Diese Arbeit ist aller Ehren wert – schon allein, um für die Zukunft zu lernen.

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