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Kommentar: Konflikt mit Monika Gruber: Weniger Drama, mehr Humor!

Kommentar

Konflikt mit Monika Gruber: Weniger Drama, mehr Humor!

Josef Karg
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    Kabarettistin Monika Gruber bei einem Auftritt in der BigBox in
Kempten.
    Kabarettistin Monika Gruber bei einem Auftritt in der BigBox in Kempten. Foto: Martina Diemand

    Was darf Satire? Und wo sind ihre Grenzen? Das sind im Wesentlichen die Fragen, um die es bei der Diskussion über die Kabarettistin Monika Gruber und eine Bloggerin geht. Ganz neu sind sie ja nicht. Schon Kurt Tucholsky hat sie vor mehr als 100 Jahren gestellt. Und schon er sagte, Satire sei nicht einfach nur Komik, sondern immer auch Mittel der Kritik. 

    Und noch mehr: Satire benötige die Provokation, die Ungerechtigkeit, das Überspitzen und Übertreiben bis hin zum Tabubruch. Das schreibt übrigens die parteipolitisch unverdächtige Bundeszentrale für politische Bildung. Denn, da sind sich alle einig: Satire ohne Biss ist keine.

    Man kann sicher darüber streiten, ob das gute Pointen von Monika Gruber waren

    Insofern wäre es gut, wenn alle an der Debatte um Gruber und die Bloggerin Beteiligten in ihrer Empörung einen Gang zurückschalten würden. Man kann sicher darüber streiten, ob das gute Pointen waren. Aber es passt zum Zustand unserer Gesellschaft, wenn aus so einer Meinungsverschiedenheit über Satire Shitstorms und Morddrohungen resultieren. Es ist schlichtweg verrückt!

    Die Causa Gruber zeigt übrigens, dass heute auch vergleichsweise unbekannte Menschen, die im Netz pointierte Meinungen öffentlich posten, damit rechnen müssen, öffentlich zur Diskussion gestellt zu werden. Wie weit dies gehen darf, müssen Juristen entscheiden. Am Ende sollte klar sein, dass Satire wahrscheinlich der humorvollste Weg bleibt, aus aufgeheizten moralischen Debatten die heiße Luft rauszulassen – am besten mit guten Pointen.

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