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Kommentar: Klimaneutralität: Bayerischer Ablasshandel mit chinesischem Mist

Kommentar

Klimaneutralität: Bayerischer Ablasshandel mit chinesischem Mist

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    Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) ist in Sachen Klimaneutralität weiter als die anderen bayerischen Minister - unter anderem dank chinesischer Co2-Zertifikate .
    Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) ist in Sachen Klimaneutralität weiter als die anderen bayerischen Minister - unter anderem dank chinesischer Co2-Zertifikate . Foto: Peter Kneffel, dpa

    Man muss die Sache mit der Klimaneutralität und den CO2-Zertifikaten gedanklich noch nicht vollständig durchdrungen haben, um zu verstehen, dass da irgendetwas nicht so richtig rund läuft in der bayerischen Klimaschutzpolitik. Das beginnt schon damit, dass der Staatsregierung die Basisdaten fehlen, um überhaupt bestimmen zu können, wie viele Zertifikate sie kaufen muss, um das selbst gesteckte Ziel „Klimaneutralität bis 2023“ zu erreichen. Halbwegs ernsthafte Bemühungen sind bisher nur im Umweltministerium zu erkennen. Alle anderen Ressorts wissen offenbar noch gar nicht, wie viele Treibhausgase sie übers Jahr so erzeugen.

    Der moderne Ablasshandel funktioniert nach folgender Logik: Ich stoße CO2 aus und kaufe mich von jeder Schuld frei, indem ich irgendwo in der Welt mit meinem Geld zur CO2-Einsparung beitrage. Dass das der Weisheit letzter Schluss sein kann, darf bezweifelt werden, wenn man sich anschaut, wie es beim Umweltministerium bisher läuft: Die CO2-Zertifikate werden in China gekauft, wo mit dem Erlös ein Projekt finanziert wird, das Kleinbauern bei der Umstellung von Holz- oder Kohleheizung auf Biogas aus Dung unterstützt.

    Mit chinesischem Mist wird die Klimabilanz aufgehübscht

    Der Hintergrund: Zertifikate, mit deren Erlösen Projekte in Bayern unterstützt werden, gibt es bisher noch nicht. Daran aber, so beteuert ein Sprecher des Umweltministeriums, werde bereits intensiv gearbeitet. Bis dahin bleibt es bei der grotesken Situation, dass chinesischer Mist gebraucht wird, um die Klimabilanz der Staatsregierung aufzuhübschen.

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