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Kommentar: Klima muss Thema im Wahlkampf sein

Kommentar

Das Klima ist kein Nischenthema

Stephanie Sartor
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    Klimaforscherinnen und Klimaforscher warnen seit Jahren vor den Folgen hoher Emissionen.
    Klimaforscherinnen und Klimaforscher warnen seit Jahren vor den Folgen hoher Emissionen. Foto: Christoph Schmidt, dpa

    Die vielen weltpolitischen Krisen – der Krieg in der Ukraine, das Pulverfass im Nahen Osten –, die Unsicherheit, was Donald Trumps erneute Präsidentschaft für die Welt bedeuten wird und nicht zuletzt die vielen innenpolitischen Querelen und das Zerbrechen der Ampel-Regierung haben das Thema Klimaschutz immer weiter an den Rand gedrängt. Um nicht zu sagen: ins Abseits. Auch im anstehenden Bundestagswahlkampf, soviel scheint jetzt schon klar, wird der Klimawandel keine entscheidende Rolle spielen. Leider.

    Hinzu kommt: Bereits umgesetzte Projekte wie das Heizungsgesetz werden wieder infrage gestellt, aktuell von der Union, die angekündigt hat, es im Falle eines Wahlsieges bei der anstehenden Bundestagswahl wieder abzuschaffen. Freilich, das Gesetz war umstritten, aber schlussendlich wurde es überarbeitet und entschärft, es gab eine Einigung.

    Am Heizungsgesetz zur rütteln, sorgt für eine massive Verunsicherung

    An der nun wieder zu rütteln, sorgt für eine massive öffentliche Verunsicherung und führt in der Gesellschaft nur noch mehr zu einem Bild der absoluten politischen Uneinigkeit im Kampf gegen den Klimawandel – und es verstärkt das Narrativ, dass Klimaschutz nur eine Ideologie ist, die von einer links-grünen Nische bedient wird. Dabei muss das Thema endlich gesamtpolitisch eine wichtigere Rolle spielen. Im Bundestagswahlkampf, aber auch im Rest der Welt.

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    9 Kommentare
    Maria Reichenauer

    Natürlich ist es ein Riesenfehler, den Klimawandel hintan zu stellen. Gerade wer Kinder und Enkelkinder hat, sollte wirklich alles tun, um die Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele zu erreichen. Aber gerade bei diesen Menschen ist Klima meist Fehlanzeige. Dazu sollten uns die Katastrophen des Jahres 2024 wachrütteln. Aber wen interessieren schon die Fluten in Afghanistan, Brasilien etc. Kein Besinnen, das dies ALLE angeht, denn heute ist es Brasilien, morgen Europa. In Spanien hat man gesehen, was Überflutungen anrichten, auch bei uns hat es massive Auswirkungen gegeben. Aber denen, die es nicht unmittelbar betrifft, scheint dies egal zu sein. Söder streitet mit dem Bund um Hochwasserhilfen und beschimpft die Grünen, statt beim Klimaschutz endlich in die Pötte zu kommen. Idiotisch, könnte man meinen – aber leider ist es so. Es muss uns egal sein, was andere Länder machen, UNSER Land muss seine sich gesteckten Ziele erreichen. Das sind wir der nächsten Generation schuldig.

    Günter Köhler

    Es benötigt noch viel mehr "Wachrüttler" wie Frau Reichenauer und weit weniger politische Bremser um den Klimaschutz wieder in die Köpfe zu bekommen.

    Lothar Bock

    Unpopuläre Meinung: Klimaschutz ist hierzulande viel zu fokussiert und übrigens nur eines der 17 UN Nachhaltigkeitsziele. Es gibt Gesellschaften auf der Erde, die haben andere oder derzeit wichtigere Herausforderungen als Klimaschutz/-wandel. Klimaforscher in Rente, die offener reden können bzw nicht mehr abhängig sind von einem Arbeitgeber, sehen das viel differenzierter, z.B. Hans von Storch.

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    Maria Reichenauer

    "Es gibt Gesellschaften auf der Erde, die haben andere oder derzeit wichtigere Herausforderungen als Klimaschutz/-wandel. " Und es gibt Gesellschaften auf der Erde, deren Zuhause im Meer versinkt, weil die Welt und vor allem der Westen nicht in die Pötte kommen in Sachen Klimaschutz. So sehr entspannt wie Sie tun, Herr Bock, sieht Herr Dr. von Storch die Sache nicht. Was Sie betreiben, ist Augenwischerei und Sie diskreditieren die gesamte wissenschaftliche Arbeit, die an unseren Universitäten geleistet wird. Glauben Sie im Ernst, ein Professpr sei seinem "Arbeitgeber" Gefälliggkeitsdienste schuldig? Dann sollten Sie sich über die wissenschaftliche Tätigkeit an den Universitäten informieren, sonst blamieren Sie sich nur. Den Bewohnern vieler Inseln, einschließlich der Maledieven, steht das Wasser schon beinahe bis zum Hals, weil der Meeresspiegel steigt. Das können Sie sich als Realität notieren, das ist kein Märchen irgendeines Forschers.

    Lothar Bock

    Lesen sie gerne das Buch "Die Klimafalle" (von Storch als Co-Autor), dann können wir gerne weiter diskutieren.

    Raimund Kamm

    Vor etwa zwei Jahrzehnten habe ich v. Storch auf einer Tagung in der evang. Akademie Tutzing erlebt. Er sprach wirr und unqualifiziert. Über die Jahre habe ich sein Wirken weiter beobachtet und fühle mich bestätigt, durch das, was angesehene Klimawissenschaftler über seine Äußerungen sagen. Am 22.11. schrieb der Professor für Medienwissenschaften Bernhard Pörksen in einem beachtlichen Gastbeitrag "Wissende Ignoranz" im Spiegel über die fatal schlingende Klimaberichterstattung des Spiegels bis etwa 2019. Er wies darauf hin, wie häufig früher der Spiegel schlechte Artikel zur Klimaproblematik mit unqualifizierten Aussagen von v. Storch begründet hat. Herr Bock, welche wissenschaftlich belegte Aussage von v. Storch finden Sie denn beachtlich?

    Lothar Bock

    Naja, ein Medienwissenschaftler schaut nicht nach den Hintergründen des Klimawandels und kennt diese sicherlich in vielen Details nicht, sondern er schaut, wie über solche Themen berichtet wird. Insofern kann er inhaltlich nichts beitragen. Wenn sie persönlich ein Problem mit z.B. einem von Storch haben, dann ist das ihre Sache.

    Raimund Kamm

    Meine Frage war diese: Herr Bock, welche wissenschaftlich belegte Aussage von v. Storch finden Sie denn beachtlich?

    Lothar Bock

    Herr Kamm, zeigen sie mir bitte die Stelle, wo ich eine Aussage "beachtlich" finde? Ich sagte lediglich, dass sich Wissenschaftler zum Thema Klimawandel auch differenzierter äußern als man es über die "Leistmedien" hinaus erwarten würde. Wenn sie mit von Storch ein Problem haben, dann beschäftigen Sie sich doch z.B mit der Glaziologin und Alpenforscherin Prof. Fischer (Wissenschaftlerin des Jahres 2023 in Österreich).

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