Impfungen haben sich mit Blick auf die (Medizin-)Geschichte als großer Fortschritt erwiesen. Das zeigen auch bereits die Impfungen gegen das Coronavirus, mit denen es weltweit gelang, im Mindesten Verlauf und Folgen einer Infektion abzumildern.
Im Falle der Masern ist dagegen viel mehr möglich: ihre Ausrottung. Eine aufgeklärte Gesellschaft, die Nutzen und (Impf-)Risiken einzuschätzen weiß, handelt entsprechend – das belegen Erfahrungen von Ärzten, Ämtern oder erhobene Zahlen.
Pocken wurden durch eine Impfpflicht ausgerottet
Wie „Corona“ sind Masern keine harmlose, sie sind eine hochansteckende Krankheit, vor der gerade Kleinkinder gut geschützt werden können und müssen. Es wäre fatal, würde das realistisch formulierte Ziel der Masern-Ausrottung nicht erreicht. Bei den Pocken erreichte man es – mit einer Impfpflicht, die später wieder aufgehoben wurde.
Um auf eine, noch vor der Corona-Pandemie, zunehmende „Impfskepsis“ zu reagieren, hatte der Bundestag neben verstärkter Aufklärung und Appellen auf eine Masern-Impfpflicht unter anderem für Kita- und Schulkinder gesetzt – und damit auf härtere Maßnahmen. Dass man auf diese, wie aus unterschiedlichen Regionen Bayerns zu hören ist, bislang weitestgehend verzichten konnte und kann, ist ein Erfolg der Vernunft.
Arztgespräche können gegen Verbreitung von Fake News helfen
Als erfolgreich haben sich auch, teils von Gesundheitsämtern angeordnete, Impfberatungen bei Ärztinnen und Ärzten erwiesen: Es macht eben einen Unterschied, ob Eltern sich im Gespräch mit einem Experten über die Masernimpfung für ihre Kinder informieren und auf Fragen und Ängste Antworten erhalten. Oder ob sie sich in den Untiefen sozialer Medien und des Internets mit all den – durch Corona beförderten – Fake News und Verschwörungsmythen zum Impfen verlieren. Auf – auch verpflichtende – Gespräche sollte jetzt noch deutlich mehr gesetzt werden.