Jetzt heißt es: Alle Register ziehen, um Kinderkliniken zu entlasten

01.12.2022

Die Kinderkliniken sind wegen der aktuellen Infektionswelle überlastet. Die Versorgung der Kinder muss schnellst möglich bayernweit koordiniert werden, findet unser Autor.

Die Urteile über die Situation in den bayerischen Kinderkliniken angesichts der rasant steigenden Zahl von Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern reichen von „sehr angespannt“ bis hin zu „dramatisch“. Und je nach Region trifft offenbar das eine oder das andere Urteil zu. Panikmache allerdings ist, Stand jetzt, fehl am Platze. Besorgte Eltern sollten wissen: Bisher konnte noch jedem Kind, das Hilfe benötigte, geholfen werden – wenn auch vielerorts unter stark erschwerten Bedingungen. Fälle, in denen das nicht der Fall war, sind jedenfalls nicht bekannt.

Finanzielle Unterversorgung und Personalmangel beschäftigen Kinderkliniken

Die Ursachen der erneuten Überlastung des Systems sind schon bei ähnlichen Infektionswellen in den vergangenen Wintern identifiziert worden: Die offenbar chronische finanzielle Unterversorgung der Kinderkliniken, der Mangel an Fachpersonal, die Folgebelastungen des Systems durch Corona und der hohe Krankenstand bei Krankenschwestern und Krankenpflegern zu Beginn der kalten Jahreszeit. Dass es in diesem Winter noch etwas schwieriger ist als sonst, so sagen Experten, liege an der Gleichzeitigkeit der Infektionen, die in der Vergangenheit eher zeitlich versetzt in Wellen und regional verteilt auftraten.

Klar ist damit auch: Die Zeit drängt mehr als sonst. Jetzt müssen mit Sofortmaßnahmen alle Register gezogen werden, um in den Brennpunkten möglichst schnell für etwas Entspannung zu sorgen. Die Versorgung der Kinder muss bayernweit koordiniert, das System der Intensivtransporte gestärkt werden. Und kurzfristig wird es so sein, dass eine Pflegekraft sich um mehr Kinder kümmern muss als unter normalen Umständen.

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