Es passt einfach nicht zusammen: An den Schulen fallen Stunden aus und gleichzeitig warten zahlreiche befristet angestellte Lehrkräfte vergeblich auf einen festen Vertrag. Natürlich fühlen sich diese Leute veräppelt, wenn das Kultusministerium auf allen Kanälen um Personal wirbt, sie selbst aber scheinbar nicht gut genug für eine Festanstellung sind. In Zeiten des Lehrkräftemangels sollte der Freistaat nicht riskieren, dass gute Leute frustriert kündigen. Jede Lehrkraft, die über Jahre hinweg Schülern erfolgreich etwas beibringt und mit Eltern und Kollegen ein professionelles Verhältnis pflegt, sollte dauerhaft an Schulen arbeiten dürfen – allen bürokratischen Hürden zum Trotz und selbst, wenn sie nur eins statt zwei Staatsexamen hat.
Lehrkräfte werden über Jahrzehnte gebraucht
Natürlich, es gibt gute Gründe für befristete Verträge. Manche kommen durch Personalaufbau überhaupt erst zustande. Um etwa Corona-Wissenslücken auszugleichen oder Kinder aus der Ukraine zu integrieren, wurden hunderte Aushilfskräfte eingestellt. Auch eine Schwangerschaftsvertretung endet logischerweise, wenn die schwangere Lehrkraft nach der Geburt zurückkehren will.
Die große Mehrheit der Lehrkräfte – über 90 Prozent – ist in Bayern sogar verbeamtet. Für befristete Lehrerinnen und Lehrer, die auch jetzt wieder um ihre Stelle bangen, ist diese Tatsache aber besonders bitter.Zumal die Voraussetzungen für das Wunschziel Verbeamtung zuletzt gesunken sind. Selbst Junglehrkräfte mit einem mittelmäßigen Uni-Abschluss und Quereinsteiger können mittlerweile darauf hoffen. Bei befristeten Lehrkräften lässt die Wertschätzung auf sich warten.