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Kommentar: Import von Antibiotikasäften: Bayern handelt pragmatisch

Kommentar

Import von Antibiotikasäften: Bayern handelt pragmatisch

Stephanie Sartor
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    Medikamente sind in Deutschland derzeit oft knapp.
    Medikamente sind in Deutschland derzeit oft knapp. Foto:  Friso Gentsch, dpa

    Der Mangel an Medikamenten hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Ein Ausmaß, das Eltern den Angstschweiß ins Gesicht treibt, wenn ihr Kind Fieber bekommt, und das Kinder- und Jugendärzte auf die Barrikaden gehen lässt. In einem Brandbrief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach machen Medizinerinnen und Mediziner deutlich, dass die allenthalben lodernden Feuer dringend gelöscht werden müssen. Mit ihrer Vehemenz haben sie recht. Denn schließlich geht es um die Gesundheit der Kinder – und die, befürchten die Unterzeichner, sei europaweit gefährdet.

    Deutschland hat es mit der Ökonomisierung übertrieben

    Anfang April hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Lieferengpässen beschlossen. Es geht darum, dass sich die Produktion von Arzneimitteln wieder mehr lohnen soll. Ein richtiger Schritt, denn in den vergangenen Jahren hat es Deutschland bei der Arzneimittelversorgung mit der Ökonomisierung übertrieben – das räumt auch Lauterbach ein. 

    Nur: Bis so ein Gesetzentwurf tatsächlich greift, dauert es. Die Kinder, die jetzt auf Medikamente angewiesen sind, haben davon nichts. Deshalb ist es nur pragmatisch, dass Bayern nun Antibiotika-Säfte importiert, die in Deutschland keine Zulassung haben. Allerdings kann das keine Dauerlösung sein. 

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