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Kommentar: Gut, dass schwangere Lehrerinnen wieder unterrichten dürfen

Kommentar

Gut, dass schwangere Lehrerinnen wieder unterrichten dürfen

Sarah Ritschel
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    Gerade an Grundschulen arbeiten viele Frauen.
    Gerade an Grundschulen arbeiten viele Frauen. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    Lehrerinnen, die sich hochschwanger in die Schule schleppen, damit ihre Klasse versorgt ist: Das war keine Seltenheit – bis Corona kam. Seitdem haben werdende Mütter ein striktes Betretungsverbot, und zwar sobald sie ihre Schwangerschaft bekannt machen. Natürlich ist es fürsorglich, wenn die Regierung sie vor dem Virus schützen möchte. Ob eine Lehrerin das will, fragt aber niemand, und hier liegt der Fehler. Für Schulen ist eine Schwangerschaft so nämlich alles andere als eine frohe Kunde, jede fehlende Beamtin verschärft den Lehrkräftemangel. Und gerade herrscht mit 2900 Schwangeren ein Babyboom unter Lehrerinnen.

    Keine schwangere Lehrerin sollte sich unter Druck setzen

    Deswegen ist es gut, dass die Frauen mittelfristig selbst entscheiden können, bis zu welchem Zeitpunkt vor dem Mutterschutz sie im Klassenzimmer arbeiten. Viele Lehrerinnen, die ein Kind erwarten, leiden unter dem Wissen, dass ihre Abwesenheit für die Kollegen Zusatzarbeit und für die Schülerinnen und Schüler womöglich Unterrichtsausfall bedeutet – vor allem, wenn sie sich fit fühlen und gern unterrichten würden.

    Es ist zwar traurig, dass Schulleitungen auf Schwangere hoffen müssen, um die Löcher in ihrem Personalplan zu verkleinern, aber so ist die Lage, da gibt es nichts zu beschönigen. Dennoch sollte keine werdende Mutter sich selbst unter Druck setzen. Was der einen oder anderen vielleicht ohnehin bang durch den Kopf geistert, ist diese Frage: Wie wird Schule sein, wenn mein eigenes Kind in die erste Klasse kommt? Bleibt zu hoffen, dass die groß angelegte bayerische Werbekampagne für den Lehrerberuf bis dahin wirkt.

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