Dass ein genossenschaftlich organisierter Supermarkt für Lebensmittel in Bioqualität und aus der Region in München läuft, wird viele nicht wirklich überraschen. Dort wohnen eben viele Menschen, die auf die Tiefpreis-Angebote der Discounter nicht angewiesen sind, wird sich mancher denken. Doch so einfach ist es nicht. Genossenschaftliche Konzepte haben das Potenzial, viele Probleme zu lösen. Nicht nur in der Großstadt, sondern gerade auch auf dem Land.
Als Mitglied in einer Genossenschaft übernimmt man auch Verantwortung. Gerade für Dorfläden kann dies überlebenswichtig sein. Sie werden in der Regel zwar freudig begrüßt, doch nicht wenige müssen wieder schließen, weil es zu wenig Kundinnen und Kunden gibt. Dass Dorfläden ein kollektiver Kraftakt sind und auf eine breite Unterstützung angewiesen sind, wird leider noch immer oft übersehen.
Dabei sind vielfältige Versorgungsmöglichkeiten vor Ort gerade im ländlichen Raum und in einer älter werdenden Gesellschaft mit immer mehr Single-Haushalten existenziell. Viele Bürgerinnen und Bürger wissen das und engagieren sich längst. Doch hier ist noch gewaltig Luft nach oben.
Zumal Einkaufen besonders für alleinstehende Ältere oft mehr ist als nur Lebensmittelbeschaffung: Man kommt raus, im besten Fall ins Gespräch – vor allem kleine und mittlere Läden sind meist auch soziale Treffpunkte. In Zeiten, in denen alles nur noch durchökonomisiert zu sein scheint, sind Mitmach-Supermärkte wie der in München daher eine wertvolle Ergänzung.
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