Der Trend zum Fahrrad ist erfreulich. Radeln schont das Klima und trägt zu einem gesünderen Leben bei. Doch parallel zu dieser Entwicklung nehmen die Unfälle mit Beteiligung von Rad-, E-Bike- oder E-Scooter-Fahrenden rasant zu.
Aktuell ist diese Tendenz zwar etwas abgebremst, vom Jahr 2000 an betrachtet aber, hat sich die Zahl der toten Radler verdoppelt. Jeder sechste getötete Verkehrsteilnehmer im Freistaat ist inzwischen ein Fahrradfahrer. Und 37 der im Jahr 2023 Verstorbenen waren mit einem Pedelec unterwegs. Als Haupt-Unfallursachen gelten eine zu hohe Geschwindigkeit und Vorfahrtsfehler.
Eignungstest für Pedelecs wäre sinnvoll
Insofern sollten Verkehrspolitikerinnen und -politiker über mehrere Dinge reden: endlich die überfällige Helmpflicht, zumindest für E-Bikes, einzuführen. Denn die Knautschzone beim Radeln ist ansonsten, zugespitzt formuliert, das Gehirn. Gerade bei älteren Menschen wäre beim motorunterstützten Radeln auch ein einfacher Eignungstest sinnvoll. Denn bei diesem Verkehrsmittel sind, anders als beim motorlosen Fahrrad, Körperkraft und Tempo entkoppelt.
Natürlich spricht auch manches dafür, alles ungeregelt zu lassen, weil Deutschland ohnehin überreguliert ist. Ein Kompromiss wäre, hochwertige Helme finanziell zu fördern und das Bewusstsein für den Kopfschutz zu schärfen. Eines jedenfalls ist sicher: Fahrradfahren wird vor allem im innerstädtischen Bereich in den kommenden Jahren trotz eines Ausbaues des Wegenetzes immer gefährlicher.