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Kommentar: Evangelische Kirche veröffentlicht Missbrauchsstudie: Warum erst jetzt?

Kommentar

Evangelische Kirche veröffentlicht Missbrauchsstudie: Warum erst jetzt?

Daniel Wirsching
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    Am 25. Januar wird eine Missbrauchsstudie der evangelischen Kirche vorgestellt.
    Am 25. Januar wird eine Missbrauchsstudie der evangelischen Kirche vorgestellt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Oft ist der evangelischen Kirche vorgeworfen worden, es sich im Schatten der katholischen bequem gemacht zu haben – bei Missbrauchsfällen und deren Aufarbeitung. Das war Polemik, doch zwei Dinge treffen zu: Die öffentliche Aufmerksamkeit konzentrierte sich in der Tat auf die katholische Kirche, deren weltweiten Missbrauchsskandal und deren Männer an der Spitze, allen voran die Päpste Benedikt XVI. und Franziskus.

    Starke Worte gab es bereits, Kirchenverantwortliche werden sich an ihnen messen lassen müssen

    Sowie: Bis heute lässt sich die Dimension des Missbrauchsskandals in Reihen der evangelischen Kirche allenfalls erahnen. Nach wie vor fehlt es – im Unterschied zur katholischen Kirche – an umfassenden Studien, bundesweit, auf landeskirchlicher Ebene und bis hinein in einzelne Kirchenkreise. Und das 14 Jahre nach Bekanntwerden einer ersten, folgenreichen Welle von Enthüllungen über Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen.

    Warum also erst jetzt? Es liegt nun an evangelischen Kirchenverantwortlichen, darauf eine glaubwürdige Antwort zu geben – wenn nächste Woche durch die "ForuM"-Studie Fälle und Ursachen sexualisierter Gewalt in ihrer Kirche ausgeleuchtet werden. Mehr noch als die Beantwortung dieser Frage wird es freilich auf den weiteren Umgang mit dem Problem ankommen. Starke Worte, auch vom bayerischen Landesbischof, gab es bereits. Auch er wird sich an ihnen messen lassen müssen.

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