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Kommentar: Es droht eine kranke Generation

Kommentar

Es droht eine kranke Generation

Daniela Hungbaur
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    Die Zahl psychischer Erkrankungen bei Kindern hat zugenommen.
    Die Zahl psychischer Erkrankungen bei Kindern hat zugenommen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Um den Gesundheitszustand von immer mehr Kindern und Jugendlichen in Bayern muss man sich große Sorgen machen. Der Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK zeichnet ein erschreckendes Bild. Dass gerade viele folgenschwere Erkrankungen wie Übergewicht, Depressionen, Angststörungen so stark zunehmen, ist ein Alarmzeichen.

    Denn hier droht eine ganze Generation mit gravierenden gesundheitlichen Problemen kämpfen zu müssen, die individuell viel Leid erzeugen, aber auch wirtschaftliche Herausforderungen bergen. Und dies passiert in einem wohlhabenden, hochmodernen Land – traurig!

    Dabei fordern Kinder- und Jugendärzte zu Recht seit langem, dass die Gesundheitsversorgung der jungen Leute viel stärker in den Mittelpunkt gerückt werden muss – gerade auch auf politischer Ebene. Es sind zwar keine Wählerinnen und Wähler, deren Wohl bedroht ist, aber es ist die Zukunft unserer Gesellschaft. Und schon zu lange spitzt sich die Not in Kinderkliniken zu, herrscht ein Mangel an Kinder- und Jugendpsychiatern sowie Therapeuten, steigt die Überlastung vieler ambulanter Kinderärzte – zum Nachteil der kranken Kinder und Jugendlichen.

    Gesundheitszustand von Kindern: Auch Eltern stehen in der Pflicht

    Doch sosehr gerade auch die Politik zum Handeln aufgerufen ist und beispielsweise intensiver in Ernährungsbildung und Beratung investieren sollte, dürfen die Eltern nicht aus der Verantwortung genommen werden. Sie sind in vielem Vorbild. Sie prägen die Essgewohnheiten ihrer Kinder, aber auch den Umgang mit Smartphone, Internet und sozialen Medien. Finden Eltern nicht das rechte Maß, wie sollen es ihre Kinder lernen?

    Gesellschaftlich problematisch ist überdies, dass es laut DAK öfter Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien sind, die etwa an Depressionen oder Adipositas erkranken. Die Ungleichheit droht sich also schon im Kindesalter weiter zu verfestigen. Es ist höchste Zeit, dass alle, die für das Wohl von Heranwachsenden zuständig sind, sich zusammentun und gegensteuern.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit einer Long-Covid-Patientin an:

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