Dauer-Baustelle Bahn: Dank des Deutschlandtickets stimmt für viele wenigstens der Preis.
Wer häufiger mit der Bahn fährt, weiß: Das Leben ist eine Baustelle. Eine verfehlte Unternehmens- und Verkehrspolitik, nicht zuletzt unter der Regie der CSU (vier Bundesverkehrsminister in den vergangenen 25 Jahren), haben vielen Bahnstrecken in Deutschland so zugesetzt, dass die Zuverlässigkeit empfindlich leidet. Die Bahn – angeblich das Verkehrsmittel von morgen – ist in Deutschland ganz schön von gestern. Ein Paradebeispiel findet sich zwischen Augsburg und Ulm. Nach jahrzehntelangen Diskussionen gibt es nun endlich einen Plan für einen Neubau sowie zusätzlich eine Sanierung der bestehenden Strecke, die buchstäblich aus dem letzten Loch pfeift. Letzteres soll sogar noch in diesem Jahrzehnt passieren – aber mit Zeitangaben ist das so eine Sache.
Viel Geld für wenig Wirkung: Das Deutschlandticket ist umstritten
Sicher ist, der Modernisierungsprozess der Schiene wird Jahrzehnte dauern und wahnsinnig viel Geld kosten. Er ist eine Mammutaufgabe für mehr als eine Bundes- und Landesregierung. Vor diesem Hintergrund nehmen sich die drei Milliarden Euro, die Bund und Länder für das Deutschlandticket ausgeben, überschaubar aus. Das Ticket, das im gesamten öffentlichen Nah- und Regionalverkehr gilt, ist umstritten. Hier werde viel Geld für wenig Wirkung verbrannt, lautet die Kritik, die auch der bayerische Verkehrsminister Bernreiter äußert. Man kann es auch anders sehen: Dank des Tickets stimmt für mehr Menschen zumindest der Preis für eine Leistung, die verbesserungswürdig ist.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.