Es ist ein erschreckender Befund, den der DAK-Report zutage gefördert hat: Corona-Pandemie angerichtet hat: Eltern haben sich über Monate hinweg zwischen Homeoffice und Homeschooling aufgerieben, Kinder und Jugendliche kämpfen – wie man heute weiß – nach wie vor massiv mit den Folgen von Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen.
. Noch nie gab es so viele Fehltage wegen seelischer Erkrankungen. In manchen Fällen sind es persönliche Krisen und Schicksalsschläge, die Menschen in Depressionen, chronischer Erschöpfung oder Angststörungen stürzen. Zunehmend zeigt sich aber nun auch, welche dramatischen Schäden dieKrankenschwestern und Altenpfleger haben die größten Opfer gebracht
Hinzu kommt die sich zunehmend verdichtende Arbeitswelt. Immer mehr Menschen empfinden ihren Job als Tretmühle oder Hamsterrad empfinden. Mitarbeiter in digitalisierten Arbeitswelten sind stets erreichbar, das Abschalten fällt schwer. Dass es gerade im Gesundheitswesen die meisten psychisch bedingten Fehltage gab, ist keine Überraschung. Corona hat Krankenschwestern, Altenpflegern und Mitarbeitern in Arztpraxen die größten Opfer abverlangt. Dabei waren viele Pflegekräfte schon vor der Pandemie am Limit.
Der DAK-Report muss ein Alarmsignal sein: Es ist an der Zeit, dass Menschen offen über ihre psychischen Leiden sprechen können – nicht nur im Privaten, sondern auch im beruflichen Umfeld, ohne dass es für den Einzelnen zum Nachteil wird. Zu groß ist nach wie vor die Scham vieler Betroffener. Und es braucht endlich mehr Therapieplätze, um psychisch Erkrankten schneller zu helfen. Vor allem aber müssen die Unternehmen umdenken und Arbeitsbedingungen schaffen, in denen Menschen die immer längere Zeit bis zur Rente gesund durchstehen – körperlich wie seelisch. Erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.