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Kommentar: Die Uniper-Krise ist eine Chance für den Lech

Kommentar

Die Uniper-Krise ist eine Chance für den Lech

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    Der Lech bei Füssen im Ostallgäu. Er ist einer der meistbebauten Flüsse Bayerns.
    Der Lech bei Füssen im Ostallgäu. Er ist einer der meistbebauten Flüsse Bayerns. Foto: Benedikt Siegert (Archivbild)

    Einst war der Lech, der in den Vorarlberger Alpen entspringt und durch Tirol und das südwestliche Bayern bis zur Donau fließt, ein wilder, ungezähmter Fluss. Kanalisierungen, Begradigungen und Staustufen haben ihn zu einem der am stärksten verbauten Flüsse Bayerns gemacht – mit weitreichenden Folgen für die Natur und die Menschen. Noch vor einigen Jahren hieß es von Naturschützern, dass er eigentlich nur noch ein langer Triebwerkskanal und als Fluss nicht mehr zu retten sei.

    Mittlerweile hat ein Umdenken eingesetzt. Den Lech, wie er einmal war, wird es zwar nicht mehr geben, weil auf absehbare Zeit auf den Strom, den er liefert, nicht verzichtet werden kann. Doch Renaturierungsprojekte andernorts zeigen, dass sehr wohl unterschiedliche Ziele unter einen Hut gebracht werden können. Die energetische Nutzung kann durch effizientere Kraftwerke naturschonender gestaltet werden.

    Dem Fluss an der ein oder anderen Stelle mehr Raum zu geben, bringt ihm Natürlichkeit zurück, dient der Artenvielfalt und wertet ihn als Erholungsraum auf. Wer solche Ziele erreichen will, darf allerdings nicht in Jahren, er muss in Jahrzehnten denken.

    Der Vorschlag der Grünen, einen Teil der privatisierten Wasserkraftwerke wieder in staatliche Hand zurückzuführen, sollte also ernsthaft bedacht werden. Die Gelegenheit dafür scheint günstig, weil der Gasversorger Uniper, der Kraftwerke am Lech betreibt, in der Gaskrise nach staatlicher Unterstützung ruft. Man sollte sie nicht verstreichen lassen.

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