Als gäbe es nicht schon schlechte Nachrichten genug. Doch die Zukunft der Pflege kann wirklich Ängste auslösen. Was jetzt im Bürokratendeutsch so nüchtern als steigender Eigenanteil für Heimbewohner daherkommt, wird vielen Familien schlaflose Nächte bereiten. Denn wer soll das alles noch bezahlen? Und womit?
Wer kann plötzlich Hunderte von Euro zusätzlich zu all den bisherigen Kostensteigerungen aufbringen? Schließlich sind die Ersparnisse vieler in den vergangenen Jahren durch die hohe Inflation aufgebraucht und es gab auch sonst keinen Spielraum, um Geld auf die hohe Kante zu legen. Doch die aktuelle Preisexplosion ist nur Vorbote dessen, was kommen wird.
Es gibt ohnehin viel zu wenige Heimplätze und Pflegekräfte
Denn im nächsten Jahrzehnt erreichen die sogenannten „Boomer-Jahrgänge“ langsam ein Alter, mit dem der Anteil an Pflegebedürftigen noch einmal deutlich steigen dürfte. Bei ihnen wird es dann nicht mehr nur um eine massive Kostensteigerung gehen, sondern darum, dass es ohnehin viel zu wenige Heimplätze und Pflegekräfte gibt. Die Politik hat die Strukturen dazu auch in Bayern nicht geschaffen.
Wer das Szenario weiterdenkt, weiß, dass die Belastung am Ende oftmals in die Familie zurückfallen wird. Dort trifft es dann auf die Kinder und Enkel einer Generation, die auch wirtschaftlich in einer komplexen Zeit bestehen muss. Dieses Pflegepaket bekommen sie dann auch noch mit allen Folgen obendrauf gepackt. Das wird die Gesellschaft mit bisher unabsehbaren Folgen massiv beeinflussen.
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