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Kommentar: Die Masken müssen auch im Klassenzimmer fallen

Kommentar

Die Masken müssen auch im Klassenzimmer fallen

Sarah Ritschel
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    Bislang tragen Kinder und Jugendliche noch Maske am Sitzplatz.
    Bislang tragen Kinder und Jugendliche noch Maske am Sitzplatz. Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Immerhin im Sportunterricht ist das Durchatmen jetzt wieder möglich. Dort fällt die Maskenpflicht, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch verkündet hat. Kein Aufwärmen mit Stoff vor dem Gesicht, kein erschöpftes Schnaufen, bei dem man statt Sauerstoff nur den Stoff der Maske einsaugt: Tausende Kinder und Eltern sind dankbar für diesen Schritt.

    Trotzdem werden Schülerinnen und Schüler nach den Faschingsferien noch stundenlang in der Schule Maske tragen, denn im gesamten Schulgebäude - inklusive dem Sitzplatz im Klassenzimmer - besteht die Pflicht zum Mundschutz weiterhin. Das passt nicht zu den Lockerungen in vielen Bereichen des Alltags. Die große Mehrheit der Lehrkräfte hält sich streng an Lüftungsregeln, zumindest in einem Teil der

    In Restaurants sind die Regeln lockerer als an Schulen

    Seit Beginn der Pandemie klagen Lehrkräfte und Pädagogik-Experten, warnen Psychologinnen: Die Maske erschwert die Kommunikation und Teilhabe, gerade die Kleinsten oder Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache tun sich mit dem Lernen schwer, wenn das Gesicht der Lehrerin oder des Lehrers vermummt ist. Gefühlsregungen bleiben unsichtbar unter dem Stoff.

    Und die Sache mit dem Infektionsschutz lässt sich auch nicht mehr konsequent begründen. Oder warum sind die Regeln am Stammtisch so viel lockerer als im Unterricht? Schon seit Langem sitzen Erwachsene eng an eng im Lokal, prosten sich zu, schreien sich ins Ohr, um den Lärm in der Gaststube zu übertönen. Bisher konnte man noch argumentieren, dass in Restaurants alle Besucherinnen und Besucher geimpft und genesen sein mussten, es galt die 2G-Regel - anders als in Schulen. Ab 4. März aber reicht auch ein negativer Test zum nahezu maskenfreien Restaurantgenuss.

    Getestet aber sind Schülerinnen und Schüler auch - und zwar bestimmt öfter als der Durchschnittsbayer. Die Testpflicht - dreimal pro Woche in weiterführenden Schulen, zweimal mittels PCR in Grund- und Förderschulen - bleibt ja bestehen. Richtig so. Doch gerade auch deshalb haben Schülerinnen und Schüler es verdient, mal durchzuatmen.

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