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Kommentar: Der steigende Alkoholkonsum erfordert neue Therapiewege

Kommentar

Der steigende Alkoholkonsum erfordert neue Therapiewege

Markus Bär
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    Alkoholsucht ist eine schwere Erkrankung, die nicht nur die Betroffenen selbst stark belastet, sondern auch ihre Angehörigen.
    Alkoholsucht ist eine schwere Erkrankung, die nicht nur die Betroffenen selbst stark belastet, sondern auch ihre Angehörigen. Foto: Alexander Heinl, dpa

    In Bayern ist ein Bier bekanntlich ein Lebensmittel. Und ja: Gegen ein Bierchen in Ehren ist ja nun auch nichts einzuwenden. Um nicht zu sagen: Es ist für viele etwas Wundervolles, auf das man sich etwa zum Feierabend freut. Wie auch auf ein gutes Glas Wein. Dennoch ist längst allen klar: Alkohol kann eine gefährliche Droge sein. Und sein Konsum gehört für viele bei uns im Freistaat regelrecht zur Tagesordnung.

    Corona-Zeit hat Alkoholkonsum gefördert

    So veröffentlichte dieser Tage die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) die Nachricht, dass die Zahl ihrer versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit exzessiven Alkoholkonsum von 2011 bis 2021 bundesweit um ein Drittel gestiegen ist. In der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen sogar um 88,5 Prozent. Eine wirklich alarmierende Entwicklung. Gerade die Corona-Zeit hat den Konsum durch die isolierenden Maßnahmen (dazu gehört natürlich auch das Arbeiten von daheim aus) noch einmal extra befördert.

    Insofern ist es in jedem Falle beachtenswürdig, wenn Suchtmedizinerinnen und -mediziner versuchen, etwa mit dem Ansatz des „kontrollierten Trinkens“ neues Terrain zu betreten. Also: Lieber weniger trinken, anstatt immer wieder zu versuchen, völlig abstinent zu sein, was aber bei vielen Betroffenen nicht klappt. Auch wenn Fachleute wie auch Patientinnen und Patienten dieses Konzept kritisch sehen: Angesichts des immer weiter steigenden Konsums müssen wir für neue Wege in der Suchtbehandlung offen sein.

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