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Kommentar: Der Sportunterricht braucht mehr Demokratie

Kommentar

Der Sportunterricht braucht mehr Demokratie

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    Volleyball? Fußball? Schüler sollten mehr wählen dürfen.
    Volleyball? Fußball? Schüler sollten mehr wählen dürfen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Völkerball, Kastenspringen oder die drohende Teilnehmerurkunde bei den Bundesjugendspielen: Seit Jahrzehnten leiden sportlich weniger begabte Schülerinnen und Schüler unter ähnlichen Ängsten im Sportunterricht. Doch am Umgang damit hat sich bis heute offensichtlich nicht genug geändert. Über Generationen hinweg vermieste der Schulsport manchem Kind die Lust auf Bewegung, im schlimmsten Fall für immer.

    Um das zu vermeiden, sollten Schüler, wann immer es geht, selbst entscheiden, an welchen Sportarten sie sich versuchen wollen – so, wie es etwa in der Oberstufe jetzt schon möglich ist. Ein Mädchen, das wieder und wieder die Latte beim Hochsprung reißt, wird niemals dem Leichtathletikverein beitreten. Ein Junge, der Fußball-Zweikämpfe fürchtet, hat nichts davon, wenn die vereinserprobten Mitschüler das auch noch live auf dem Feld mitbekommen.

    Sportunterricht sollte verpflichtend sein, aber...

    Natürlich darf Sportunterricht in der Schule nicht fehlen. Schon gar nicht in einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche im Schnitt gesundheitsschädigend viel Zeit vor dem Computer verbringen. Nach den Corona-Lockdowns hat laut einer Studie des Ifo-Instituts jedes dritte Kind an Gewicht zugelegt. Nicht jeder Schüler weiß, wie wichtig Bewegung ist, um lange gesund zu bleiben. Allein deshalb ist es sinnvoll, dass Sport verpflichtend auf dem Stundenplan steht. Ganz zu schweigen vom Schwimmunterricht, der Leben retten kann.

    Aber warum müssen Schülerinnen und Schüler Noten machen in Disziplinen, die sie mehr verschrecken als anspornen? Ihnen mehr Wahlmöglichkeiten zu geben, statt ihnen die Wahl zu nehmen, würde sie dem Ziel des Schulsports sicher näherbringen: Kinder zu motivieren, auch außerhalb der Schule Sport zu treiben, im besten Fall ein Leben lang.

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