Dass mit dem Finanzskandal um das Bistum Eichstätt einer der größten
Das Desaster für die Kirche ist groß, auch wenn kein Kleriker angeklagt wurde. Ein Prozess wird es kaum vergrößern können, und doch wird er das Bild bestätigen und verfestigen, das sich viele über die Kirche und ihre Verantwortungsträger gemacht haben. Dieses Bild „verheerend“ zu nennen, wäre untertrieben. Dabei hatte selbst dieser Skandal etwas Gutes – und das beginnt schon damit, dass ihn der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke an die Öffentlichkeit brachte. Ein von ihm beauftragtes Gutachten leuchtete kirchliche Abgründe aus und offenbarte ein System, in dem es wenig christlich um Macht ging.
Kirchen-Skandale können letztlich zu Reformen führen
Nicht nur, aber wesentlich der Eichstätter Finanzskandal führte letztlich zu dringend nötigen Reformen. Was für weltliche Organisationen selbstverständlich war, wurde kirchlicherseits endlich (verstärkt) nachgeholt. Der Umgang der katholischen Kirche mit ihrem Vermögen und Kirchensteuermitteln wurde professioneller und transparenter. Diözesen bilanzieren inzwischen nach den Regelungen des Handelsgesetzbuches. Es gibt mehr gegenseitige und externe Kontrolle, eine größere Sensibilität für ethisch-nachhaltige Anlagen sowie für – potenzielle – Verstöße.
Dass es dazu eines Skandals wie den im Bistum Eichstätt und den um einen früheren Limburger "Prunk-Bischof" bedurfte, ist überaus bedauerlich.