Endlich! Endlich wagt es eine Stadt in Bayern und verbietet die klima- und naturschädlichen geschotterten Steingärten. Endlich gibt es in einer Stadt verbindliche Vorschriften für mehr Grün und weniger Grau, für mehr Natur und weniger nackten Stein. Es wurde Zeit. Andere Kommunen sollten dem Vorbild Erlangens folgen. Denn trotz aller Diskussionen für mehr Klima- und Naturschutz, zeigt sich in zu vielen Gärten, dass es ums eigene Haus herum mit der biologischen Vielfalt oft nicht weit her ist. So traurig es ist, aber hier nur auf freiwilliges Engagement zu setzen, reicht nicht aus.
Was die fränkische Stadt vorgibt, ist ein Eingriff in die Eigentümerrechte. Das stimmt. Doch der Schutz des Klimas ist ein so wichtiges Anliegen, dass jeder, der kann, dazu einen Beitrag leisten muss. Zumal ein Blick ins Amtsblatt zeigt, dass Gartenbesitzern genügend Gestaltungsmöglichkeiten bleiben.
Kritiker, die nun einwenden, dass sich angesichts der Corona-Krise die Umweltdebatte erledigen wird, da das Klima davon profitiert, seien daran erinnert: Dauert die Pandemie an, ist jeder im Vorteil, der einen gut gemischten Nutzgarten hat. Leidenschaftliche Gärtner hätten diese Katastrophe allerdings nicht gebraucht, sie schätzen ihr grünes Paradies sowieso.