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Kommentar: Das Deutschlandticket ist in erster Linie ein Geschenk an Großstädter

Kommentar

Das Deutschlandticket ist in erster Linie ein Geschenk an Großstädter

Jonathan Lindenmaier
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    Das Deutschlandticket ist in erster Linie ein Geschenk an Großstädter
    Das Deutschlandticket ist in erster Linie ein Geschenk an Großstädter Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    Bevor wir darüber sprechen, warum das Deutschlandticket ungerecht ist, sei einmal festgehalten: Grundsätzlich ist das Angebot eine gute Idee. Ein deutschlandweit einheitliches Ticket zu einem fairen Preis: Ja, das ist ein Meilenstein. Aber eben nicht für alle.

    Wie so häufig, wenn es um öffentlichen Nahverkehr geht, bleiben ländliche Regionen wortwörtlich auf der Strecke. Das Deutschlandticket bringt wenig, wenn der Bus nicht fährt und der nächste Bahnhof in der Nachbarstadt liegt. Doch gerade das ist in Bayern häufig der Fall. Ländliche Gebiete benötigen nicht unbedingt günstigeren Nahverkehr. Sie benötigen überhaupt erstmal: Nahverkehr.

    Bund und Länder finanzieren das Angebot mit je 1,5 Milliarden Euro im Jahr

    Das ist vor allem deshalb relevant, weil das Deutschlandticket zwar günstig ist für die Bürgerinnen und Bürger – nicht aber für Bund und Länder. Über drei Milliarden Euro geben sie im Jahr für das Angebot aus.

    Ja, es ist begrüßenswert, wenn die Politik viel Geld in die Hand nimmt, um Bus und Bahn zu fördern. Vorgänger-Regierungen haben das verpasst. Aber das Geld wäre sinnvoller und gerechter in den ÖPNV-Ausbau auf dem Land investiert. Denn Studien zur Mobilitätswende zeigen: Bus und Bahn würden dort häufiger genutzt werden, wenn es nur das Angebot gäbe. Und so bleibt das Ticket eben in erster Linie ein Geschenk an Großstädter.

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