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Kommentar: Das Corona-Medikament Paxlovid wurde zu wenig beworben

Kommentar

Das Corona-Medikament Paxlovid wurde zu wenig beworben

Stephanie Sartor
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    Tabletten des Medikaments Paxlovid können zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden.
    Tabletten des Medikaments Paxlovid können zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt werden. Foto: Philipp von Ditfurth, dpa

    Als damals der erste Corona-Impfstoff zugelassen wurde, lief die Marketing-Maschinerie auf Hochtouren. Es gab Werbekampagnen, Impfbusse, die in die Problemviertel der Großstädte fuhren und Politikerinnen und Politiker, die, wann immer sie an einem Mikrofon standen, auf die immense Bedeutung des Impfens hinwiesen. Um das ganz deutlich zu machen: Das alles war absolut richtig! Einer aktuellen Modellierung zufolge haben die Impfungen schließlich allein in ihrem ersten Jahr weltweit fast 20 Millionen Covid-19-Tote verhindert.

    Umso erstaunlicher ist es, dass für das Medikament Paxlovid bisher kaum Werbung gemacht wurde. Immerhin soll das Mittel bei Risikopatientinnen und -patienten die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs um fast 90 Prozent verringern. Beenden werden die Tabletten die Pandemie freilich nicht – aber man sollte sie als eines von mehreren Werkzeugen nutzen, um vor allem alte oder kranke Menschen zu schützen. Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen so hoch sind und es kaum noch Schutzmaßnahmen gibt.

    Gesundheitsminister Lauterbach will Paxlovid vermehrt zum Einsatz bringen

    Viele Menschen, die aufgrund ihres Alters oder bestimmter Erkrankungen, besonders schwer an Corona erkranken könnten, kennen das Medikament aber nicht einmal. Dass sie ihren Arzt oder ihre Ärztin aktiv nach Paxlovid fragen, erübrigt sich damit oft. Auf der anderen Seite scheinen Medizinerinnen und Mediziner das Mittel nicht allzu häufig zu rezeptieren – möglicherweise auch wegen Neben- und Wechselwirkungen.

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will nun dafür sorgen, dass Paxlovid künftig mehr zum Einsatz kommt. Ein guter Ansatz. Gemessen daran, dass das Medikament schon seit Monaten auf dem Markt ist, kommt dieser Schritt allerdings zu spät.

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