Lachgas als Rauschmittel hat eine gut 250-jährige Geschichte: Im 18. Jahrhundert war es in der britischen Oberklasse beliebt, in den 1970er-Jahren an US-Universitäten, in den 90ern auf Technopartys. Seit etwa 2010 verzeichnet die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht eine erneute Zunahme in Europa.
Nimmt man die sich häufenden Meldungen und Berichte aus ganz Deutschland als Indiz, dann feiert Lachgas gerade ein weiteres Comeback, auch wenn seine Verbreitung regional unterschiedlich zu sein scheint. Jugendliche berauschen sich daran genauso wie Erwachsene – für ein kurzes High und in der gefährlichen Annahme, es sei ja legal und harmlos. Für die einen ist es ein Partyspaß, für die anderen eine billige, leicht verfügbare Ergänzung zu anderen Rauschmitteln.
Über Beschränkungen beim Kauf nachdenken
Da Studien fehlen und der Konsum oft erst Eingang in Statistiken findet, wenn ihm ein Notfall folgt, ist die Dimension des Lachgas-Missbrauchs unbekannt. Solange Behörden und Politik aber keine belastbaren Daten vorliegen, wird es kaum zu einem Verbot kommen. Dennoch ließe sich, Ausnahmen eingeschlossen, über Beschränkungen nachdenken: die Abgabe in kleineren Mengen und nicht an Unter-18-Jährige oder die Einführung kleinerer Produktgrößen. Akut helfen wohl nur verstärkte öffentliche Sensibilisierung – und Sozialarbeiter auf Straßen und Plätzen.