Wer auf dem Dorf groß geworden ist, weiß, dass ab einem gewissen Alter vor allem eines zählt – die Frage, wie man am Wochenende dahin kommt, wo etwas geboten ist. Und wo schon tagsüber weder die Bahn verkehrt noch ein Bus hält, ist man abends erst recht aufs Auto angewiesen. Dass sich junge Menschen, die abends weggehen wollen, inzwischen nicht mehr selbst hinters Steuer setzen müssen, sondern mancherorts vergünstigt mit dem Taxi nach Hause kommen, ist eine Errungenschaft.
Die Zahl der Alkoholunfälle ist nach wie vor zu hoch
Deswegen ist es richtig, dass Landkreise solche Fahrten mitfinanzieren. Ein solches Angebot macht das Leben auf dem Land auch für junge Leute ein Stück attraktiver. Denn wenn Projekte wie Fifty-Fifty dazu führen, dass sich weniger Partygänger überlegen, ob man mit drei Bier tatsächlich noch Auto fahren kann, ist schon viel gewonnen. Schließlich ist die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss nach wie vor hoch. Und die Statistik belegt, dass diese Unfälle auch überdurchschnittlich schwer ausfallen.
Natürlich wären Busverbindungen die ressourcenschonendere und nachhaltigere Alternative als einzelne Taxen, die nachts über die Dörfer gondeln. Nur – und damit hinkt die Kritik des Bayerischen Jugendrings: Wirklich günstiger sind sie auch nur in den Fällen, in denen sie von genug Menschen genutzt werden. Und das ist zumindest dort, wo schon tagsüber nicht genügend Fahrgäste in den Bus steigen, nicht gegeben.