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Kommentar: Berufsorientierung muss in den Schulen so wichtig werden wie Mathe

Kommentar

Berufsorientierung muss in den Schulen so wichtig werden wie Mathe

Sarah Ritschel
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    Praktika helfen bei der Berufsorientierung.
    Praktika helfen bei der Berufsorientierung. Foto: Franziska Gabbert, dpa

    Wenn heute ein Mann als Historiker arbeitet und Jahre später eine Ausbildung zum Altenpfleger beginnt, heißt es, er habe "seine wahre Berufung" gefunden. Wenn eine Frau im Einzelhandel tätig ist, nebenbei das Abitur nachholt und dann Grundschullehramt studiert, sagt man, sie habe "noch mal neu angefangen". Ja, manchmal kommt die Sehnsucht nach einem neuen Leben überraschend.

    Oft hängen solche Neustarts aber auch damit zusammen, dass man all die Möglichkeiten der Berufswelt als Schülerin und Schüler einfach nicht kannte. Dass man den Weg einschlug, der von den Verwandten erwartet wurde. Dass man nicht wusste, welcher Job zu den eigenen Talenten passt – und einen anderen wählte. Das darf heute nicht mehr passieren. 

    Selbst am Gymnasium macht man Praktika

    In Zeiten, in denen in Deutschland 250.000 Handwerker fehlen, die Wirtschaft vergeblich nach Fachkräften Ausschau hält, muss die Berufsorientierung an Schulen so wichtig werden wie Deutsch und Mathematik. In den vergangenen Jahren hat sich schon viel getan. Selbst am Gymnasium macht man (kurze) Praktika, seit dem aktuellen Schuljahr präsentieren sich Handwerksbetriebe den allgemeinbildenden Schulen. Nun fordern Bayerns Wirtschaftsvertreter, auch verpflichtend zu prüfen, ob genug Berufsorientierung an den Schulen stattfindet. Eine gute Idee, denn in der Theorie lernt man im Zweifel nur am zweitbesten.

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