Allen Millionenprojekten zum Trotz: Bayern ist noch lange nicht fertig mit dem Hochwasserschutz für seine Städte und Dörfer – und wird es vielleicht nie werden. Denn, wenn die Prognosen stimmen, dann wird die Gefahr durch Überschwemmungen und Sturzfluten in den kommenden 20, 30 Jahren auch an Orten eintreten, an denen bislang nur wenige damit rechnen.
Örtliche Hochwasserschutzprojekte schleppen sich seit Jahren
Bislang aber, das hat die jüngste Hochwasserkatastrophe vor Augen geführt, ist man nicht einmal an den Orten vollständig gerüstet, an denen die Gefahren bekannt sind. Örtliche Hochwasserschutzprojekte schleppen sich seit Jahren durch die Instanzen, die großen Flutpolder an der Donau gibt es, bis auf einen, erst auf dem Papier.
Gefragt ist deshalb eine kritische Bestandsaufnahme. Bayern muss beim Schutz seiner Menschen vor den Fluten schneller werden. Planungsprozesse, die Sicherung der nötigen Grundstücke, das nötige Geld. All diese Punkte gehören auf den Prüfstand – und zwar schnell.
Versprechen von Söder und Aiwanger reichen nicht – jetzt muss schnell etwas passieren
Ministerpräsident Markus Söder hat im Interview mit unserer Redaktion einen Hochwassercheck für die Kommunen angekündigt, sein Vize Hubert Aiwanger für den dezentralen Hochwasserschutz schon mal mehr Geld gefordert. Klingt erst einmal gut. Aber: Nun müssen die zwei Chefs der in Bayern regierenden Parteien dafür sorgen, dass diese Worthülsen zügig mit Inhalten gefüllt werden. Denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt. Die Frage ist nur, wo.