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Kommentar: Bayerische Cannabis-"Linie": ein bürokratisches Supermonster

Kommentar

Bayerische Cannabis-"Linie": ein bürokratisches Supermonster

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    Bei Cannabis scheint es nur zwei Meinungen zu geben – legalisieren oder verteufeln.
    Bei Cannabis scheint es nur zwei Meinungen zu geben – legalisieren oder verteufeln. Foto: Christian Charisius, dpa

    Bei Cannabis scheint es nur zwei Meinungen zu geben – legalisieren oder verteufeln. Dazwischen gibt es in der Politik offenbar nichts als untaugliche Versuche, die geltenden Gesetze irgendwie an die Realitäten anzupassen. 

    Dass die bisherige restriktive Drogenpolitik gescheitert ist, soweit sie Cannabis betrifft, ist offenkundig. Zehntausende Erwachsene in Bayern konsumieren Cannabis, so wie Millionen Erwachsene Bier, Wein oder Schnaps trinken – in wohldosierten Mengen, ohne anderen zu schaden. 

    Jeder hat ein bisschen recht – was dabei herauskommt ist aber grandioser Murks

    Gleichzeitig aber ist es höchst gefährlich, die Wirkung von Cannabis auf Jugendliche und junge Erwachsene zu verharmlosen. Die ersten Joints können viel schlimmere psychische und physische Folgen haben als die ersten Biere. 

    Es hat also im Grundsatz ein jeder ein bisschen recht – die Bundesregierung und die Bayerische Staatsregierung. Was dabei allerdings herauskommt, ist ein grandioser Murks. Das Gesetz der Bundesregierung zur teilweisen Legalisierung von Cannabis ist höchst kompliziert und bürokratisch. Dass es, so wie gedacht, in der Praxis umsetzbar ist, darf mit guten Gründen bezweifelt werden. 

    Durch die in Bayern geplanten "engmaschigen" Vollzugsmaßnahmen aber wird aller Voraussicht nach nix besser werden. Aus dem Berliner Bürokratiemonster wird in Bayern mit preußischer Gründlichkeit ein bürokratisches Supermonster gemacht. Wie schön wäre es, wenn die maßgeblichen Damen und Herren in Berlin wie in München mit etwas mehr Gelassenheit zu Werke gingen.

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