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Kommentar: Artensterben: Wo bleibt der große Aufschrei?

Kommentar

Artensterben: Wo bleibt der große Aufschrei?

Stephanie Sartor
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    Weltweit sind 40 Prozent der Insekten vom Aussterben bedroht.
    Weltweit sind 40 Prozent der Insekten vom Aussterben bedroht. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Die Zahlen zeigen, wie dramatisch die Lage ist: Rund eine Million Arten könnten in den nächsten Jahrzehnten von unserem Planeten verschwinden. Allein 40 Prozent der Insekten sind vom Aussterben bedroht, den Amphibien geht es nicht besser und auch viele Vogelarten sind gefährdet. Doch das große gesellschaftliche Entsetzen, das bleibt – außerhalb von Naturschutzverbänden – oft aus. 

    Vielleicht, weil das alles nicht so greifbar ist, weil die Dimensionen des größten Artensterbens seit dem Verschwinden der Dinosaurier – davon sprechen Expertinnen und Experten längst – einfach zu gewaltig sind, zu weit weg vom Alltag. Hinzu kommt: Die Menschen sind krisenmüde. Coronakrise, Energiekrise, die Krise der deutschen Wirtschaft ... 

    Artensterben und Wohlstand hängen zusammen

    Dass das Thema Artensterben auf der Betroffenheitsskala eher weiter hinten rangiert, liegt auch daran, dass die Menschen bisher kaum Auswirkungen spüren. Doch dem Weltbiodiversitätsrat zufolge stehen durch Artensterben und Klimawandel der Wohlstand und die Ernährungssicherheit von Milliarden Menschen auf dem Spiel. Nur zwei Beispiele: Mehr als ein Drittel der weltweiten Nahrungsversorgung ist von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Und mehr als 100 Millionen Menschen leben von der Kleinfischerei. Alles hängt zusammen. Doch der große Aufschrei, der ist kaum hörbar. 

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