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Klinikverbund: Regiomed erneut vor Verlusten: Kliniken vor Ausgliederung

Klinikverbund

Regiomed erneut vor Verlusten: Kliniken vor Ausgliederung

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    Der Schriftzug «Zugang Notaufnahme» hängt vor einem Gebäude einer Klinik.
    Der Schriftzug «Zugang Notaufnahme» hängt vor einem Gebäude einer Klinik. Foto: Stefan Sauer, dpa (Symbolbild)

    Der thüringisch-bayerische Klinikverbund Regiomed will angesichts eines erwarteten Millionendefizits die von ihm betriebenen Krankenhäuser ausgliedern. Sie sollen ab 1. Januar 2024 in die Trägerschaft der beteiligten Kommunen zurückgehen und in der medizinischen Versorgung als wirtschaftlich eigenständige Einheiten agieren, wie der Verbund am Mittwoch mitteilte. Auf diese Weise solle einer Insolvenz entgegengewirkt und der Fortbestand der Einrichtungen gesichert werden. Einen entsprechenden Beschluss habe Ende September die Gesellschaftversammlung der kommunalen Klinikkette gefasst.

    Begründet wurde er mit der schwierigen finanziellen Lage des Konzerns, der in diesem Jahr von einem Defizit von 20 Millionen Euro ausgeht. Auch 2024 würden Verluste entstehen, da Ausgleichszahlungen des Bundes wegfielen und parallel erhebliche Kostensteigerungen zu erwarten seien. Bereits in der Vergangenheit hatte Regiomed mit einem Millionendefizit zu kämpfen. Dies habe 2022 noch in ein "nahezu ausgeglichenes Ergebnis" umgewandelt werden können. Inzwischen habe aber die geopolitische Lage Energiekosten, Inflation und Personalkosten explodieren lassen, so der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU), Vorsitzender der Gesellschafterversammlung.

    Zu Regiomed mit 5000 Beschäftigten in beiden Bundesländern gehören Akut- und Reha-Kliniken, medizinische Versorgungszentren (MVZ), Rettungsdienste und Seniorenzentren an mehr als einem Dutzend Standorten im Raum Coburg und im Kreis Lichtenfels sowie in den thüringischen Kreisen Sonneberg und Hildburghausen. Von der Ausgliederung betroffen sind die Henneberg-Kliniken

    Die zuständigen Kommunalparlamente - vier Kreistage und ein Stadtrat - sowie eine Verbandsversammlung müssen dem Beschluss der Gesellschafterversammlung noch zustimmen. Zuletzt hatte Regiomed die Geburtshilfeabteilung am Krankenhaus Sonneberg wegen Fachkräftemangels bis zum Jahresende geschlossen.

    (dpa)

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