Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat Klimaaktivisten der "Letzten Generation" und den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu einem Gespräch zusammengebracht. Ein Sprecher der Landeskirche bestätigte am Mittwoch das Treffen am Dienstagabend, das der Landesbischof auf seiner Facebook-Seite öffentlich gemacht hatte. Bedford-Strohm schlug dabei eine Art Weihnachtspause bei den Protesten vor, bei denen Aktivisten zuletzt mehrfach Straßen blockiert hatten - häufig durch Festkleben auf der Fahrbahn.
Bedford-Strohm betonte Notwendigkeit, gegen Erderwärmung schnell und entschieden zu handeln
In dieser Weihnachtspause könnten die Aktivisten Kraft schöpfen, Polizisten müssten keinen zusätzlichen Feiertagsdienst leisten und Politiker könnten sich auf ein entschiedenes Handeln konzentrieren, sagte der Landesbischof. Eine Sprecherin der "Letzten Generation" sagte am Mittwoch allerdings, dass von Seiten der Klimaaktivisten keine Weihnachtspause infrage komme, weil die Zeit zu sehr dränge. "Wir werden die Blockaden weiterführen und intensivieren", betonte sie.
Sowohl Bedford-Strohm als auch die Sprecherin der Aktivisten lobten die positive Gesprächsatmosphäre. Man habe sich gegenseitig zugehört. Der Landesbischof betonte zudem die Notwendigkeit des Handels: "Die Dringlichkeit, angesichts nahender Kipppunkte bei der Erderwärmung schnell und entschieden zu handeln, ist sehr deutlich geworden. Mein klarer Eindruck ist, dass klare Zeichen der Politik, hier noch entschiedener zu handeln, dazu helfen würden, die politische Energie, die jetzt in die Protestformen fließt, verstärkt in die notwendigen konkreten Transformationen fließen zu lassen." (dpa/lby)