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Kirche: Söder kritisiert schleppende Missbrauchs-Aufarbeitung

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Söder kritisiert schleppende Missbrauchs-Aufarbeitung

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    Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern.
    Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    "Es ist definitiv alles zu spät gewesen und zu lang", sagte Söder am Montag im Münchner Presseclub. "Da hätten sich alle, glaube ich, ein schnelleres und gründlicheres Verfahren von Beginn an gewünscht."

    "Da ist schon viel passiert und da ist auch viel geleistet worden", sagte Söder. "Es gab auch viel schwere Kritik an Personen, die gar nichts dafür können, die das auch sehr getroffen hat. Auch das muss man einfach mal sehen. Auch da sind Menschen dabei, die im besten Glauben handeln und denen manchmal auch Unrecht getan wurde."

    Zu einer Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft beim Erzbistum München und Freising sagte Söder auf Nachfrage lediglich: "Das ist eine Sache der Justiz, dass muss die Justiz entscheiden", betonte er.

    Die Staatsanwaltschaft München I ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" Mitte Februar mit einem Durchsuchungsbeschluss beim Erzbistum vorstellig geworden. Die Aktion soll im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche und Vertuschungsvorwürfen gegen Bistumsverantwortliche stehen. Das Erzbistum wollte sich am Sonntag auf Anfrage nicht äußern. Gegen Kardinal Marx richteten sich die Ermittlungen nicht, schreibt die Zeitung. Es soll um den Fall eines inzwischen verstorbenen Priesters gehen, dessen Taten in die 1960er Jahre zurück reichen sollen.

    Söder sagte mit Blick auf die katholische Kirche: "Man hat zu spät sich der vollen Realität gestellt, das ist das Hauptproblem." Dadurch seien viele Maßnahmen auch verzögert worden. "Und viele Leute, auch gerade Betroffene, hatten den Eindruck: Wollen die denn wirklich helfen und tun die genügend dafür?", sagte der Ministerpräsident.

    (dpa)

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