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Kirche: Marx akzeptiert keinen Einfluss von AfD-Funktionären

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Marx akzeptiert keinen Einfluss von AfD-Funktionären

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    Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, spricht ein Grußwort.
    Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, spricht ein Grußwort. Foto: Daniel Vogl, dpa

    "Ich kann nicht akzeptieren, dass ein Funktionär der AfD Mitglied eines Gremiums ist", sagte Marx der "Süddeutschen Zeitung". "Mit ideologisch verbohrten Funktionären macht Dialog keinen Sinn", sagte Marx weiter. "Wer das eigene Volk für höherwertig hält, verlässt die gemeinsame Diskussionsgrundlage."

    Die Frage stelle sich aber, wie man Menschen erreiche, die aus unterschiedlichen Motiven die AfD wählten. "Ich kann nicht sagen, jeder von ihnen sei für uns ein "Outlaw‘".

    Demokratie und Freiheit erschienen allerdings nicht mehr selbstverständlich. "1989 dachte wir, Demokratie und Menschenrechte hätten sich endgültig durchgesetzt, alles würde besser. Niemand konnte sich vorstellen, dass wir in Deutschland eine mittlerweile in weiten Teilen rechtsradikale Partei dieser Größe bekommen würden oder Kriege in Europa."

    Marx würdigte den Einsatz vieler demokratischer Kommunalpolitiker in Deutschland. "Ich habe die Sorge, dass sich manche Demokraten aus Furcht vor Angriffen zurückziehen und der Einsatz für die Demokratie leidet", sagte Marx. "Zugleich erlebe ich viele Kommunalpolitiker, die sich mit Lust und Freude einsetzen. Von solchen Männern und Frauen lebt die Demokratie. Mehr Wertschätzung für Politiker und Politikerinnen wäre ein Mittel, um die Radikalisierung zu reduzieren."

    Beim Thema Lebensschutz riet der Kardinal der Politik, den geltenden gesetzlichen Rahmen nicht anzurühren, der sowohl das Recht der Frau als auch das Lebensrecht des Kindes im Blick habe. "Wer das jetzt aufkündigen will, stärkt die Radikalen und schafft ein Kultur-Kampfthema."

    (dpa)

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