Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Kirche: Generalvikar zu Austritten: "Entwicklung besorgniserregend"

Kirche

Generalvikar zu Austritten: "Entwicklung besorgniserregend"

    • |
    Blitze entladen sich aus einer Gewitterwolke.
    Blitze entladen sich aus einer Gewitterwolke. Foto: Nicolas Armer, dpa (Symbolbild)

    Diese seien "nicht zu beschönigen und die Entwicklung besorgniserregend", sagte er am Mittwoch.

    Nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz kehrten 2022 insgesamt 522.821 Menschen in Deutschland der katholischen Kirche den Rücken. Das waren noch einmal deutlich mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021 mit 359.338 Austritten.

    Auch im traditionell katholischen Bayern gab es einen Negativrekord: 2022 traten dort 153.586 Menschen aus der katholischen Kirche aus - mehr als im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen, wo mehr Katholikinnen und Katholiken leben. Allein im Münchner Erzbistum traten laut den Zahlen der Bischofskonferenz 49.029 Menschen aus der katholischen Kirche aus - nur im Erzbistum Köln unter dem konservativen Kardinal Rainer Maria Woelki waren es mit 52.345 noch mehr.

    "Zahlreiche Menschen kehren der Kirche den Rücken, nicht wenige nennen als Grund die Fälle sexuellen Missbrauchs in den vergangenen Jahrzehnten und des mangelhaften Umgangs damit", sagte Klingan. "Das im Januar 2022 vorgestellte, von der Erzdiözese in Auftrag gegebene und der Öffentlichkeit zugängliche Gutachten hat uns hier noch mal vieles deutlich aufgezeigt."

    Vor allem nach der Vorstellung dieses Gutachtens und der Diskussion um eine Mitschuld des inzwischen gestorbenen Papstes Benedikt XVI. waren die Austrittszahlen förmlich explodiert: In der ersten Januarhälfte, also vor dem Gutachten, waren pro Arbeitstag in München etwa 80 Menschen aus der Kirche ausgetreten; nach dem 20. Januar, dem Tag der Vorstellung des Gutachtens, waren es dann zeitweise bis zu 160 Kirchenaustritte pro Arbeitstag - also etwa doppelt so viele.

    (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden