Das Bistum Eichstätt ermittelt gegen mehrere Priester wegen möglicher Straftaten. Nach den Mitteilungen der Diözesanleitung ist allerdings unklar, ob es sich um Missbrauchsfälle handelt. Details zu den Vorwürfen könnten aus juristischen Gründen nicht genannt werden, sagte eine Sprecherin des Bistums am Mittwoch. Zumindest in einem Fall dürfte allerdings möglicher sexueller Missbrauch eine Rolle spielen.
Verdacht des Missbrauchs: Geistlicher aus dem Landkreis Ansbach vom Dienst freigestellt
Denn im Fall dieses Geistlichen aus dem mittelfränkischen Landkreis Ansbach wurde die Bistumsleitung nach eigenen Angaben "Ende Dezember 2022 durch die externen Ansprechpersonen von mutmaßlichen Vorfällen" informiert. Das Bistum beschäftigt zwei solcher Ansprechpersonen speziell für die Prüfung von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und Schutzbedürftiger. Der Betroffene sei vom Dienst freigestellt worden und die Informationen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden, berichtete das Bistum.
In einem weiteren Fall hat die Diözese den Amtsverzicht eines ebenfalls aus dem Kreis Ansbach stammenden Priesters angenommen. Gegen den Mann ist im vergangenen Oktober ein Strafbefehl rechtskräftig geworden, nun läuft noch ein Kirchenverfahren.
Bei einem Geistlichen aus dem nördlichen Oberbayern ist das Verfahren bereits weiter, hier hat der Vatikan einen kirchlichen Strafprozess angeordnet. Der Mann ist bereits seit Mai 2022 per Strafbefehl vom Amtsgericht rechtskräftig verurteilt, auch er ist vom Dienst freigestellt.
Im Herbst waren im Bistum Eichstätt schwere Vorwürfe gegen den früheren Bischof Alois Brems bekannt geworden. Er soll Missbrauchsfälle nicht nur vertuscht haben, sondern einem Täter sogar bei dessen Flucht vor der Polizei geholfen haben. Brems war von 1968 bis 1983 Eichstätter Bischof, er starb 1987. (dpa)