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Lesetipp
23.07.2022

So wichtig ist Sport für krebskranke Kinder und Jugendliche

So wie Frida geht es vielen Kindern und Jugendlichen, die an Krebs erkrankt sind und im Schwäbischen Kinderkrebszentrum behandelt werden: Die Angebote von Sporttherapeutin Christina Schuster helfen und machen Spaß.
Foto: Ulrich Wagner

Im Kinderkrebszentrum in Augsburg bietet eine Sporttherapeutin Bewegung an. Nicht nur der achtjährigen Frida hat das geholfen. Doch bezahlt wird es von den Kassen nicht.

Frida sieht man ihre schwere Erkrankung nicht mehr an. Die Achtjährige ist ein ausgesprochen aufgewecktes Kind. Dabei weiß sie über ihre Krankheit bestens Bescheid, fragt sie doch bei den Ärzten stets sehr detailliert nach, warum all die Behandlungen und Eingriffe nötig sind: Das Mädchen bekam im vergangenen Sommer die Diagnose Rhabdomyosarkom. Das ist ein bösartiger Tumor, der vom Muskelgewebe ausgeht und zu den häufigsten Weichgewebstumoren im Kindesalter zählt.

Die Mama ertastete einen Hubbel am Bauch ihrer Tochter

Bei Frida ertastete ihre Mutter Carmen Rauh an einem Samstag plötzlich einen Hubbel am Bauch. „Frida hatte zwar überhaupt keine Schmerzen und war komplett belastbar, aber wir radelten am Montag natürlich sofort in die Notaufnahme des Uniklinikums.“ Dort bekamen sie dann noch am gleichen Tag die Diagnose. Frida sollte sofort im Schwäbischen Kinderkrebszentrum in Augsburg bleiben – und es begann nach der Gewebeentnahme die Prozedur der Chemotherapien sowie eine Bestrahlung, „denn der Tumor war so groß“, berichtet die Mutter, „dass er zunächst nicht operabel war“. Erst Ende Januar konnte er in einer hoch komplizierten, mehrstündigen Operation entfernt werden.

Dass Frida dies alles so gut verkraftet hat und heute trotz einer Chemotherapie in Tablettenform ein so optimistisches, lebhaftes, wissbegieriges Mädchen ist, „verdankt sie sowohl der hohen Kompetenz aber auch der ganz besonders liebevollen Atmosphäre im Kinderkrebszentrum“, betont ihre Mutter, worauf Frida sofort heftig nickt und erklärt: „Die sind alle wirklich sooo nett!“ Gerade von einem Angebot ist Carmen Rauh besonders begeistert: von der Sporttherapie, die am Schwäbischen Kinderkrebszentrum in Augsburg angeboten wird: „Ich bin überzeugt davon, dass durch die regelmäßige Bewegung, die vom ersten Kliniktag an und auch gleich wieder nach der Operation angeboten wird, Frida sowohl körperlich aber auch psychisch und mental die Herausforderungen ihrer Erkrankung so gut weggesteckt hat.“

Bewegung startet oft schon im Krankenbett

Christina Schuster freut so eine Einschätzung natürlich. Die 39-Jährige ist die Sporttherapeutin am Kinderkrebszentrum in Augsburg. Sie kann von sehr vielen Beispielen erzählen, bei denen es ihr gelungen ist, schwerstkranke Kinder und Jugendliche mithilfe des Sports nicht nur körperlich zu mobilisieren, sondern auch emotional zu stützen. „Selbstverständlich findet jede sportliche Aktivität nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt beziehungsweise der Ärztin statt“, betont sie. Geben die Mediziner ihr Okay, startet Schuster meist schon im Krankenbett. „Wir werfen uns beispielsweise, wenn das Mädchen oder der Junge im Bett sitzen kann, weiche Bälle oder Luftballons zu.“

Ist ein Stehen neben dem Bett möglich, probiere man etwa ein paar Beinbewegungen, eine leichte Yogaübung, ein bisschen spielerisches Hüpfen oder sogar ein paar Liegestützen, „das klappt auch, wenn die Kinder einen Infusionsschlauch haben“. Können die Kinder und Jugendlichen ihr Zimmer verlassen, gibt es auch einen eigenen kleinen Sportraum auf der Station oder es werden im großen Aufenthaltsbereich ein paar Basketbälle geworfen, Parcours bewältigt oder Fußball gespielt. Je nach Gesundheitszustand solle ruhig geschwitzt werden und der Puls steigen.

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Keine Kassenleistung: Sporttherapie muss über Spenden finanziert werden

Schuster gibt den jungen Leuten aber nicht alles vor, sondern lasse sie auch selbst Ideen entwickeln, was ihnen am besten hilft und am meisten Spaß bereitet. „Mir ist vor allem wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen spüren: Toll, das schaffe ich ja trotz meiner Erkrankung! Denn dann trauen sie sich insgesamt wieder mehr zu.“

Doch obwohl Christina Schuster belegen kann, wie sehr sich der Gesundheitszustand der Kinder verbessert, ist Sporttherapie eine freiwillige Leistung, die längst nicht in allen Kinderkrebskliniken angeboten wird – „schließlich übernehmen die Krankenkassen leider nicht die Kosten“, sagt Professor Dr. Dr. Michael Frühwald, der Leiter des Schwäbischen Kinderkrebszentrums. Wie viele Leistungen, die nachweislich den Heilungsprozess der jungen Patientinnen und Patienten in seinem Haus unterstützen, müsse auch die Stelle von Christina Schuster zu hundert Prozent über Spenden finanziert werden, die der Verein Glühwürmchen sammle. Dies will Frühwald aber ändern, indem er die Forschung zur Sporttherapie ausbaut: So gebe es zwar bereits eine sogenannte Leitlinie, in der Expertinnen und Experten darlegen, wie positiv Sport und Bewegung für krebskranke Kinder und Jugendliche sind, „doch wir brauchen hier noch mehr wissenschaftliche Belege, damit die Sporttherapie eine Kassenleistung wird“.

Professor Dr. Dr. Michael Frühwald leitet das Schwäbische Kinderkrebszentrum in Augsburg.
Foto: Ulrich Wirth

Frühwald sieht täglich, welch hohen Nutzen die Angebote von Schuster haben: „Die positiven Effekte verstärken sich gegenseitig: Zum einen wird die Muskulatur aufgebaut, was zu einer besseren körperlichen Fitness führt, zum anderen werden durch die Bewegung Endorphine ausgeschüttet, die wiederum ein positives Wohlbefinden auslösen und damit die Selbstheilungskräfte mobilisieren.“ Auch kann er immer wieder beobachten, dass mithilfe des Sports Ängste abgebaut werden und die Lebensqualität der jungen Leute insgesamt steige.

Frühwald kennt natürlich auch die Ängste vieler Eltern, die fürchten, dass sich die ohnehin geschwächten Kinder durch Sport überanstrengen könnten. Diese Sorgen versucht er den Eltern immer wieder zu nehmen. Für ihn gibt es keine onkologische Erkrankung, bei der er ein ganz auf den individuellen Gesundheitszustand des Einzelnen abgestimmtes Bewegungsprogramm ablehnen würde. Und gerade bei Knochentumoren und Leukämien beobachte er täglich, wie sehr die Sporttherapie hilft und vor allem auch ungünstige Begleiterscheinungen wie Übergewicht und Muskelabbau verhindert.

Sporttherapie ist nicht Physiotherapie

Oft verwechselt werde Sporttherapie mit Physiotherapie. Doch das sind zwei ganz verschiedene Dinge, erklärt Schuster. Gehe es bei der Physiotherapie vor allem darum, vorhandene körperliche Einschränkungen zu beheben, setze die Sporttherapie die Bewegung gezielt dazu ein, den Mensch auf verschiedenen Ebenen – also körperlich, psychisch und mental – zu stärken.

Um den Nutzen der Sporttherapie bekannter zu machen und als festes Angebot in jeder Kinderkrebseinrichtung zu etablieren, haben sich Sporttherapeutinnen und -therapeuten deutschlandweit in dem „Netzwerk ActiveOncoKids“ zusammengeschlossen. Auch Christina Schuster ist dabei. Zur Gründung eines bayerischen Zentrums von „ActiveOncoKids“ findet am Samstag in Augsburg ein Kletter-Aktionstag für Kinder und Jugendliche in der Krebsnachsorge statt.

Frida darf leider noch nicht mit klettern, was sie sehr bedauert. Doch noch ist das Risiko zu groß, dass sie auf ihre OP-Narbe fallen könnte. Vom Sporteln abhalten lässt sie sich aber nicht. Ganz im Gegenteil. So tanzt sie etwa schon wieder Ballett, fährt Rad und reitet. Auch spielt sie jetzt gerne Tischtennis und mit weichen, bunten Wuschelbällen eine Art Tennis – „das habe ich erst von der Christina gelernt“, sagt sie, setzt sich zum Spaß die Fangscheibe wie einen Hut auf den Kopf und lacht verschmitzt.

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