Der Hals kratzt, die Nase juckt und der Kopf schmerzt – gleichsam mit der Erkältung kommt bei vielen die Erinnerung an den Medikamentenmangel der vergangenen zwei Jahre auf. Viele Arzneien waren nur begrenzt verfügbar, unter anderem bei Husten- und Fiebersäften für Kinder kam es lange zu Lieferengpässen. Doch diesen Winter gibt es diesbezüglich gute Nachrichten: Ein Mangel an Medikamenten ist offenbar nicht zu befürchten. Laut einem Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte stellt sich die Lage etwa bei der Versorgung mit Antibiotika „wesentlich entspannter“ dar.
Der Vorrat an Fiebersäften und Antibiotika ist gut
So sei bei einer Vielzahl von Antibiotika der Bedarf gedeckt oder sogar übertroffen worden. Die Verfügbarkeit von Kinderarzneimitteln hat sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls spürbar verbessert und auch bei Fiebersäften sei der Vorrat gut, erklärt der Sprecher. Zeitweise könne es zwar noch zu einer begrenzten Verfügbarkeit einzelner Wirkstoffe oder Stärken und Formen von Antibiotika kommen, allerdings stünden in diesem Fall wirkstoffgleiche Alternativen zur Verfügung, versichert der Sprecher. „Insofern ist also nicht mit Versorgungsengpässen zu rechnen.“
Auch Thomas Metz, der Sprecher des Bayerischen Apothekerverbands, sieht seine Branche gut für den Winter gerüstet: „Die Versorgungslage ist relativ entspannt.“ Zwar könne es bei einer akuten Krankheitswelle nach wie vor zu kurzzeitigen Engpässen kommen, jedoch seien die Apotheken insbesondere mit Kinderarzneien gut ausgestattet. Metz: „Kinder sind besonders sensible Patienten, da müssen die Medikamente richtig dosiert sein.“
Die Versorgungslage ist relativ entspannt.
Thomas Metz, Sprecher des Bayerischen Apothekerverbands
Aus diesem Grunde hätten sich viele Apothekerinnen und Apotheker laut dem Deutschen Apothekerverband darum gesorgt, ihre kleinen Patienten nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht jederzeit adäquat versorgen zu können. Doch Verbandssprecher Christian Splett entwarnt auch für die Apotheken deutschlandweit: „Vor etwa zwei Jahren haben die Apotheken auch bewiesen, dass sie mit viel Engagement die Versorgung der Kinder sicherstellen können – im Notfall durch das persönliche Herstellen von individuellen Rezepturen in der Apotheke.“,
Um die Versorgungslage kontinuierlich überwachen zu können, hat das Bundesinstitut ein auf Künstliche Intelligenz gestütztes Frühwarnsystem eingesetzt. Durch dieses System wolle man aktuelle Informationen zu Produktion und verfügbaren Beständen sammeln, um potenzielle Veränderungen frühzeitig zu identifizieren.
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