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Kartei der Not: Für den Weg zurück in ein normales Leben

Kartei der Not

Für den Weg zurück in ein normales Leben

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    Ein neues Wohnheim entsteht für Menschen mit Hirnschäden.
    Ein neues Wohnheim entsteht für Menschen mit Hirnschäden. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Schlaganfall, ein Tumor – das können Ursachen für eine erworbene Hirnschädigung sein. Das Leben der Menschen, die dieses Schicksal unverschuldet ereilt, gerät oft von einem Moment auf den anderen aus den Fugen. Um ihnen so weit wie möglich zurück in einen normalen Alltag zu helfen, baut die Lebenshilfe Ostallgäu in Füssen ein Wohnheim für Menschen mit Handicap. In diesem sollen neben 16 regulären Wohnplätzen auch acht Plätze für Menschen mit erworbener Hirnschädigung (MEH) entstehen – möglich wird dieses besondere Angebot nur durch eine erhebliche Zuwendung der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung.

    „Das ist eine großartige Unterstützung, für die wir außerordentlich dankbar sind“, sagt Claudia Kintrup von der Geschäftsführung der Lebenshilfe Ostallgäu. Die Spende der Kartei der Not helfe enorm bei der Umsetzung des insgesamt zehn Millionen Euro teuren Projekts. Die Lebenshilfe sei als gemeinnützige Einrichtung bei solchen Maßnahmen stets auf Fördertöpfe angewiesen.

    Kartei der Not hilft aus tiefer Überzeugung

    Bei diesem Projekt wirkungsvoll helfen zu können, freut das Kuratorium der Kartei der Not unter Führung ihrer Vorsitzenden Ellinor Scherer und Alexandra Holland sehr: „Die Unterstützung von behinderten Menschen, Senioren und Jugendlichen ist uns seit jeher ein Herzensanliegen, denn sie sind meist in besonderem Maß von unverschuldeter Not betroffen.“ Menschen mit erworbenen Hirnschäden die Rückkehr in ein würdevolles Leben zu erleichtern, sei ein Vorhaben, das die Stiftung aus tiefer Überzeugung unterstütze.

    Die Lebenshilfe betreibt bereits Wohnheime für Menschen mit Behinderung in anderen Teilen des Ostallgäus, der Süden aber fehlte bisher. Aber auch dort bestehe Bedarf – zumal es im größeren Umkreis keine eigene Wohnform für Menschen mit erworbenen Hirnschäden gebe.

    Gleichzeitig sei der Bedarf aufgrund der medizinischen Fortschritte steigend. Im Ostallgäu sei derzeit von etwa 160 Betroffenen auszugehen, die überwiegend in ihren Familien versorgt werden. Das bedeute oft eine Betreuung rund um die Uhr, die viele Familien laut Kintrup nicht leisten können. Auch für sie soll das Wohnheim eine deutliche Entlastung bringen.

    Gebaut wird der zweigeschossige Neubau am Stadtrand von Füssen auf einem Gelände, das die Füssener Suiter-Stiftung der Lebenshilfe zu einem sehr niedrigen Erbpachtzins überlässt. Das Terrain liegt im Naherholungsbereich des Forggensees, ist aber stadtnah. Das bezeichnet Kintrup als „großen Vorteil. Denn die Menschen sollen mit in der Gesellschaft sein und teilhaben können“. Baubeginn soll Ende 2024 sein, die Fertigstellung spätestens Anfang 2027.

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