„Ich bin nicht gerade als aktiver Sportler bekannt“, hat der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx beim Jahresempfang seines Erzbistums am Dienstagabend gesagt. Der Fußball habe ihm aber immer wieder Momente gebracht, an denen er sich habe mitreißen lassen. Marx, seit 34 Jahren Mitglied von Borussia Dortmund, erinnerte unter anderem an die Gedenkfeier für die am 7. Januar gestorbene Fußball-Legende Franz Beckenbauer in der Münchner Allianz Arena, bei der er ein Gebet sprach. „Das hat mich auch persönlich sehr bewegt“, sagte er – während zeitgleich in dem Stadion das EM-Spiel Niederlande – Rumänien ausgetragen wurde. Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland sei „eine wunderbare Erfahrung, die wir jetzt machen“, so Marx. Fußball als Kultur sei „wichtig für unser Volk“.
Und dann tanzt der Kardinal
Angesichts der gegenwärtigen Krisen rief der Kardinal zudem zu einem „neuen Miteinander von Gesellschaft, Politik und Kirche“ auf. Mit Blick auf die hohen Austrittszahlen sagte Marx, Kirche müsse eine „kreative Minderheit“ sein. Man solle nicht auf die Bestandszahlen schauen, sondern darauf, „was wir den Menschen heute zu sagen haben“. Die katholische Kirche dürfe nicht nur Bestandssicherung betreiben, sie müsse Zeichen setzen. Deswegen sei es wichtig, dass das Erzbistum München und Freising weiter in der Fläche präsent bleibe. „Wir ziehen uns nicht zurück“, sagte Marx, „das wäre ja Unsinn.“
Rund 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Gesellschaft und Politik waren zu dem von Erzdiözese und Diözesanrat veranstalteten Empfang ins Kardinal-Wendel-Haus nach München-Schwabing gekommen. In dessen Garten konnten sie zu vorgerückter Stunde Kardinal Marx beim Tanzen zusehen – mit BR-Moderatorin Ursula Heller.
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